Internet Statement 20078-45

 

Eine Meldung die wütend macht:
Zeitarbeitsbranche fordert Hilfe vom Staat

Uwe Müller    4.11.2008    

Nach dem in Windeseile beschlossenen „Rettungspaket“ über 500 Milliarden für die Banken wollen auch weitere Branchen wie z.B. die Autoindustrie nicht zu kurz kommen und rufen nach Hilfe vom Staat -sprich vom Steuerzahler. Und in der Tat bastelt die Regierung gerade an einem sog. Konjunkturprogramm, dessen Einzelheiten man sich dann mal näher anzuschauen sollte.

Auf die Palme bringen muß einen auch folgende Meldung:

„Angesichts des sinkenden Bedarfs an Zeitarbeitern fordert die Branche die Unterstützung der Bundesregierung. Der Präsident des Bundesverbands Zeitarbeit (BZA), Volker Enkerts, sagte dem Nachrichtenmagazin «Focus»: «Die Automobilindustrie plant in großem Maße Kurzarbeit. Die können wir nicht anmelden. Man sollte der Zeitarbeit aber alle Rechte zubilligen, die auch andere Branchen haben. Dazu gehört auch Kurzarbeit.“   (pr-inside.com  2.11.08)

Wie bitte?! Die Zeitarbeitsbranche fordert Hilfe vom Staat? Die Zeitarbeitsbranche, die seit den Gesetzesänderungen der rot-grünen Regierung ein Boomjahr nach dem anderen hingelegt hat, die sich auf Kosten der Leiharbeiter durch Hungerlöhne und skrupellose Methoden in deren Behandlung dumm und dämlich verdient hat, kommt nun angekrochen und bittet den Staat um Hilfe. Das schlägt dem Faß den Boden aus.

Wenn hier jemandem geholfen werden muß, dann ist es den Leiharbeitern! Durch Einführung von Kurzarbeitergeld ist ihnen nicht geholfen, im Gegenteil. Bei den Hungerlöhnen, die sie in der Regel bekommen, kann man sich die Höhe des Kurzarbeitergeldes ja vorstellen. Das würde hinten und vorne nicht reichen. Profitieren würde die Zeitarbeitsfirmen – und der Staat, der durch solch eine Trickserei weniger Arbeitslose in der Statistik hätte.

Hier kann nur eine Forderung aufgestellt werden:

Verbot jeglicher Leiharbeit – denn Leiharbeit ist moderne Sklavenarbeit !!

Schluß mit den Extraprofiten auf dem Rücken der von der Arbeitslosigkeit und den Arbeitsämtern (ARGE) in die Leiharbeit gezwungenen Menschen !!

Allerhöchstens diejenigen Zeitarbeitsfirmen haben eine Berechtigung, die ihren Angestellten den gleichen Lohn bezahlen, wie er den Arbeitern in den Entleihbetrieben bezahlt wird (equal pay – gleicher Lohn für gleiche Arbeit).

Die Kampagne der IG Metall gegen die Leiharbeit ist eine gute Sache. Wenn die IG Metall es aber wirklich ernst damit meint, dann muß sie sich dieser Forderung anschließen. Die überwiegende Mehrheit der Kolleg/innen in den Betrieben sieht das ganz genauso. Es ist auch für sie unerträglich, wenn die Kollegen der Leihfirma die gleiche Arbeit machen, dafür aber nur zwei Drittel oder gar nur die Hälfte dessen bekommen, was sie selber bekommen.

 

 

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