Internet Statement 2010-32

 

Massenpanik und Tote bei der Loveparade

Dummheit oder Absicht – oder beides?

Maria Weiß  25.7.2010   

Wenn man sich die Bilder von dieser Loveparade, die im Internet veröffentlicht wurden, anschaut, dann stößt als erstes einmal die völlig hirnrissige, an Dummheit kaum zu charakterisierende Organisierung dieser Veranstaltung ins Auge. Man fragt sich wirklich, was hier am Werke war. War es wirklich Dummheit, war es Absicht - oder war es beides?

Ein Bahnhofsgelände (Quadratmeterzahl unbekannt), eingekeilt zwischen Bahngleisen und Autobahn, wird von sämtlichen Seiten mit einem Zaun umgeben, und der einzige Zugang zu diesem Gelände wird durch einen Tunnel, der unter den Gleisen des ehemaligen Güterbahnhofs in Duisburg drunter weg führt, geleitet. Dieser ist 200 Meter lang, die Breite ist nicht gerade beträchtlich, und vor allem ist er auch nicht besonders hoch. Er ist sogar extrem niedrig, wie man auf den Fotos erkennen kann. Dieses als einzigen Zu- und Ausgang für viele hunderttausend Menschen zu organisieren - man kann es wirklich kaum fassen - das ist entweder Idiotismus ins Quadrat, Unfähigkeit ins Quadrat oder aber es ist die Kombination dieser Eigenschaften mit einer ganz gehörigen Portion Feindseligkeit gegenüber Massenveranstaltungen. Und auf letzteres deutet einiges hin.

Nordrheinwestfälische Behörden sind in der Vergangenheit immer wieder in Verruf geraten durch Korruption. Zum Beispiel der Einsturz der alten Bibliothek im Zentrum von Köln letztes Jahr, mitsamt sämtlichen Aufdeckungen über die Ursachen, die es im Laufe der Zeit dazu gegeben hat, bei dem Korruption eine maßgebliche Rolle gespielt hat. Überhaupt der ganze U-Bahn Bau in Köln, wo sich u.a. herausgestellt hat, daß wesentliche Betonteile einfach an irgendwelche privaten Firmen verkauft worden sind, was fast schon dazu geführt hätte, dass Teile der U-Bahnschächte einstürzen.

Was spielt in diesem Fall eine Rolle? Wenn man sich die Pressekonferenz angesehen hat, jedenfalls den Anfang davon, dann ist es in der Tat so, dass der Verantwortliche der Polizei nichts dringlicheres auf dem Herzen hatte, als gleich zu versichern, dass im Tunnel angeblich niemand zu Tode gekommen sei. Das widerspricht aber einer ganzen Reihe von Äußerungen, die es im Internet und auch im Radio dazu gegeben hat, spontanen Äußerungen auf verschiedenen Internetforen von Teilnehmern an der Veranstaltung, Augenzeugen sozusagen. Das widerspricht auch der eigenen Anschauung, wenn man sich das Bild anschaut: eine riesige, dicht gedrängte Masse, die sich bereits in dem rund herum abgesperrten Gelände befunden hat, alles voll, die in Richtung Tunnel drängt, und auf der anderen Seite Leute in den Tunnel drängen, um auf den Platz zu kommen, weil sie keinen anderen Zugang gefunden haben, dann wird daran deutlich, dass diese Katastrophe quasi vorprogrammiert gewesen ist.
Es gibt Live Berichte von Leuten, die berichtet haben, dass sie im Tunnel festgesteckt haben in einer riesigen Masse, dass sie Leute gesehen haben, die am Boden lagen und schon blau angelaufen waren, sogar viele Menschen auf einem Haufen übereinander, und ein paar Sanitäter gesagt haben sollen „Denen kann man nicht mehr helfen, die sind schon tot“ (!) Es gibt eine ganze Reihe von Berichten, die so etwas gesehen haben.

Es ist mehr als unglaubwürdig, wenn es jetzt auf einmal offiziell heißt, dass die Toten, die gefunden worden seien, nur beim Klettern über die Absperrungen gefunden worden seien, und keine im Tunnel. Aber vielleicht gibt’s ja in Wirklichkeit noch viel mehr Tote, die bis jetzt verschwiegen werden? Man wird sehen.

Es gibt auch Augenzeugenberichte darüber, dass Menschen, die es geschafft hatten, aus dem Tunnel raus zu kommen, von der anderen Seite sozusagen in den Tunnel von Einsatzkräften wieder hineingedrängt wurden. Es soll sogar Äußerungen von Polizisten gegeben haben, wie „Haut bloß ab, sonst schießen wir auf euch“ (RBB Inforadio). Sicherlich ist nicht auszuschließen, dass auch einzelne Leute unter den Einsatzkräften durch die Situation überfordert waren. Aber derartige Äußerungen sind schon recht deutlich.

Der im Fernsehen interviewte Sprecher des Malteser-Hilfsdienstes hat es strikt abgelehnt, sich zu dem Organisationskonzept zu äußern. Was eben hier ins Auge springt, ist im Grunde eine unglaubliche Niedertracht und Massenfeindlichkeit, die objektiv aus einer solchen „Organisationsweise“ herausspringt. Selbst wenn man nicht mit einer solchen Zahl von 1,4 Millionen Teilnehmern gerechnet hat, selbst bei weit weniger, ist eine solche Art der Organisierung eine riesengroße Sauerei, sozusagen ein Verbrechen.

Es muß daher ganz genau untersucht werden, wie es zu einem solchen Konzept hat kommen können und wer dafür verantwortlich ist.

Selbstverständlich wird nun von offizieller Seite allenthalben betont, dass sie die Sache rückhaltlos aufklären wollen, und die Akten der Veranstalter befänden sich bereits bei der Staatsanwaltschaft. Man wird sehen, was dabei herauskommt, nach all den Erfahrungen, die schon mit aufklärenden Behörden in der Vergangenheit gemacht wurden.

Der Veranstalter der Loveparade, Schaller, verkündete auf der Pressekonferenz, dass dies die letzte Loveparade gewesen sei. War es vielleicht das, was die Organisatoren im Hinterkopf hatten? Sozusagen eine Loveparade „zum Abgewöhnen“? Vor etlichen Jahren wurde diese Veranstaltung aus Berlin vertrieben. In Berlin findet nun nur noch die alljährliche „Christopher Street Day Parade“ statt, welche bislang, angeführt von offizieller „kompetenter“ Seite, problemlos abläuft. Gehört das vielleicht auch zu den Absichten gewisser Kräfte in dieser Gesellschaft dazu?

 

 

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