Internet Statement 2013-34

 

Über den Spiegelgefechtscharakter der gegenwärtigen Verhandlungen über den sogenannten Mindestlohn

 

- Zur Sendung Anne Will heute Abend, am 23. Oktober

Maria Weiß 23.10.2013 

Die Absurdität der Debatte über den sogenannten gesetzlichen Mindestlohn von 8.50 Euro, die kommt eigentlich erst am Schluß heraus, als jemand der Teilnehmer dargestellt hat, dass gegenwärtig, durch die gesetzliche Rentenregelung es so aussieht, dass man 45 Jahre lang einen Stundenlohn von mindestens 10,50 Euro verdienen muß, um dann auf einen Rentenanspruch von 700 Euro im Monat zu kommen, was gerade mal der gesetzlichen Grundsicherung entspricht. Das ist wirklich sehr interessant! Da kommt die ganze Absurdität dieser Regelung doch voll zum Ausdruck. Die ganze Absurdität dieser Debatte um 8,50 Euro Stundelohn!

 

Das ist doch lächerlich, wenn man damit nicht mal eine Rente in Höhe der sogenannten Grundsicherung beanspruchen kann. Und das zeigt, dass hier ganz etwas Anderes notwendig ist als irgendwelche staatlichen Festlegungen von irgendwelchen absurden Mindestlöhnen. Nein! Es ist der Kampf um Löhnerhöhungen, um Löhne, die wirklich garantieren, dass man davon leben kann und dass man dann auch im Alter daraus genug beanspruchen kann. Das wird daran mehr als deutlich,.

Und nicht nur das. Es wurde auch deutlich, wer eigentlich in diesem Land eingeführt hat, dass die Regelung, dass man um höhere Löhne kämpft, unterminiert wird, durch die Beschränkung der Gültigkeit von Tarifregelungen. Es war genau die rot-grüne Regierung unter Schröder/Fischer, die diese allgemeine Gültigkeit von Tarifabschlüssen aufgehoben hat, und damit auch deren Bedeutung massiv herabgemindert hat. (Anm.)

 

Das muß man sich mal vergegenwärtigen, wenn man tagtäglich zu hören bekommt, wie gut angeblich der Staat im Augenblick hier da steht. Auf wessen Kosten das eigentlich geht. Und dass von daher auch der ganze Zirkus um die Große Koalition und deren Vereinbarungen ganz schön in der Luft hängt und im Grunde eigentlich niemand wirklich interessieren muß.

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Übrigens, auch die Forderung der sogenannten Linkspartei von einem Mindestlohn von 10,50 Euro macht den Kohl nicht fett, sondern wirft im Gegenteil auch auf diese ein bezeichnendes Licht des sich Einpassens in dieselbe erlauchte Runde. Das ist auch nichts anderes als Betrug.

 

Was infolgedessen hier ansteht, sind entschiedene Streiks für höhere Löhne, für Löhne, von denen man leben kann und von denen man entsprechende Ansprüche für das Alter ableiten kann. Nicht aber dieses Geseiere von diesen staatlichen Vertretern, die durch ihre ganzen Zuwendungen und Bezüge ganz andere Ansprüche im Alter haben werden – wenn es denn dazu noch kommt.

 

Es lohnt zuweilen, eine solche Sendung, die einen ziemlich ankotzt zwischendurch, bis zum Schluß anzusehen: Da kommt dann schon mal die Wahrheit ans Tageslicht.

 

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Anm.

2000 wurde von der damaligen rot-grünen Bundesregierung im Einzelhandel die Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge abgeschafft.    zurück

 

 

 

 

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