Internet Statement 2015-02

 


Heinz Buschkowsky oder Die Wahrheit ist immer konkret

 

(Zu dem Interview vom 28.10.2012 bei Ingo Kahle über das Buch von Heinz Buschkowsky: „Neukölln ist überall“)

Maria Weiß   03.01.2015  

Was ist denn ein Land, das auf die eigene Reproduktion keinen Wert mehr legt, eigentlich noch wert? Was kann es denn noch für Ansprüche an Andere stellen, beispielsweise an. Diejenigen, die hierher kommen? Ein solches Land liefert sich aus, hat dies längst getan und irgendwann - und das ist in nicht allzu langer Zeit - wird es dem Hegemonismus anheim fallen. Das ist das bittere Resultat, was man aus der Geschichte der letzten 50 bis 60 Jahre lernen kann.

Die ganze bevölkerungsmäßige Unterwanderung ist hier schon so weit gediehen, daß hier eine demografische Katastrophe droht. Eine Überalterung, die überhaupt keine Grenzen mehr kennt und die ganze soziale Struktur hier zutiefst unterminiert. Und ein Resultat davon sind solche „Ereignisse“, wie sie hier stattgefunden haben, zum Beispiel solche Morde wie im Fall der Berliner Jugendrichterin Kirsten Heisig, solche Unsäglichkeiten sind nichts anderes als ein Ausdruck von dieser Entwicklung. Und jeder, der dieses Thema berührt, der auch nur annähernd Fakten aufsummiert, die solches belegen, liefert sich der Hetze aus, angeblich ein „Rassist“ zu sein und so weiter. Das ist alles Quatsch. Aber inzwischen ist die Unterwanderung schon so weit gediehen, daß man sie kaum noch oder auch teilweise gar nicht mehr rückgängig machen kann.

In Wirklichkeit hat sich dieses Land längst an den internationalen Hegemonismus ausgeliefert und wird ihm in absehbarer Zeit wie eine reife Frucht in den Schoß fallen.

In Wirklichkeit sind solche Regierungen, wie sie jetzt hier existieren, nichts anderes als Kompradorenregierungen, die nichts anderes tun als dieser Entwicklung Auftrieb zu geben, selbst wenn es scheinbar als „Gleicher unter Gleichen“ oder sogar zeitweiliger „Führungskraft“ im Rahmen Europas geschieht. Und auf was sie sich stützen, auf die internationale Ausbeutung, auf den internationalen Boom, der zeitweilig dazu führt, daß dieses Land angeblich international „gut da steht“, ist nichts anderes als eine einzige Widerspiegelung der inneren Aushöhlung. In Wirklichkeit stellt Deutschland längst den Einbruch des Hegemonismus in Europa dar. Es gibt überhaupt kein einziges Land auf der Welt, was sich derartig an den internationalen Hegemonismus prostituiert, wie unser Land.

Auch innerhalb der Europäischen Gemeinschaft gibt es kein einziges anderes Land, was dies in derartigem Ausmaß treibt wie unser eigenes Land. Deswegen steht die ganze Europäische Gemeinschaft auf faulen Füßen, solange das hier an der Spitze steht. Europa wird dem Hegemonismus anheim fallen, wenn es sich nicht auf die eigenen Kräfte besinnt, und eine der Voraussetzungen dafür ist, daß sich Deutschland auf die eigenen Kräfte und auf die eigene Identität besinnt. Und das wird in der Tat höchste Zeit, denn die Unterminierung ist schon sehr weit gegangen. Wo findet man denn in diesem Land noch Arbeitergroßfamilien mit drei, vier und mehr Kindern? Das ist eine Rarität. Großfamilien findet man doch nur noch bei Alleinerziehenden, und diese sind zumeist von staatlichen Zuwendungen abhängig. Nicht selten bringen sie ihre eigenen Kinder aus Verzweiflung auch um. Großfamilien findet man hier aber von ausländischen Einwanderern, welche ebenfalls zumeist von staatlichen Zuwendungen abhängig sind, sprich von der internationalen Ausbeutung auch derjenigen Länder, aus denen sie kommen. Die hier obendrein auch nebenbei ihre eigenen, nicht selten ziemlich dubiosen Geschäfte machen, welche von diesem Staat übersehen werden. Ansonsten dominiert in diesem Land die sogenannte „Ein-Kind-Familie“, wenn überhaupt Kind, was überhaupt nicht für eine Reproduktion, geschweige denn ein Bevölkerungswachstum ausreichend ist.

Man findet also Hintergründe für die demografische Katastrophe in diesem Land auch im internationalen Hegemonismus, in der internationalen Ausbeutung, in der Abhängigkeit von diesem, und das heißt letztlich Selbstaufgabe des Landes zugunsten desselben. Es heißt auch, daß die Abrechnung mit dem Nazifaschismus, mit den Verbrechen des eigenen Landes, welcher auch zum Teil eine Folge internationaler hegemonistischer Unterstützung und Begünstigung gewesen ist, zu Gunsten eben dieses Selbigen nicht ausreichend stattfinden konnte. Und es ist genau diese Selbstaufgabe, diese Selbstverleugnung, die sich momentan in ganz Europa auszudehnen bestrebt ist und die im weiteren unweigerlich zur eigenen Selbstvernichtung führen muß und führen wird. Sie treibt damit genau diejenigen Kräfte in den Gesellschaften, welche hinter den Verbrechen stehen, wieder an die Oberfläche, begünstigt diese. (Siehe Frankreich, Niederlande, einige nordische Staaten.)

Angesagt ist dagegen die Selbstbesinnung auf die eigenen Kräfte, auf die eigenen fortschrittlichen Wurzeln und Bestrebungen, die es durchaus in der Geschichte gegeben hat und gibt, und diesen zum Durchbruch zu verhelfen. Die Prostitution an den internationalen Hegemonismus ist dagegen mit allen Mitteln zu bekämpfen. Der ist der Krieg anzusagen. Kein Land auf der Welt, auch nicht unser eigenes, ist in irgendeiner Weise dazu verpflichtet, diesen hegemonistischen Bestrebungen nachzugeben, indem es sich selbst verleugnet und damit die eigene Existenz und die eigenen fortschrittlichen historischen Wurzeln der weiteren Vernichtung anheim zu geben. Eine Regierung, die solches begünstigt und betreibt, ist zu bekämpfen und durch eine andere zu ersetzen, um diesem imperialistischen und revisionistischen Komplott mit allem erdenklichen Widerstand zu begegnen. Dies ist im elementaren Interesse der internationalen Demokratie und berührt im elementaren Sinn auch das internationale Völkerrecht und das Recht eines jeden Volkes auf Selbstbestimmung und Selbsterhalt.

Der sogenannte NSU-Skandal dient im übrigen auch dazu, derartige Bestrebungen in Schach zu halten, wobei der deutsche Kompradorenstaat selbst diese Kräfte hochgepäppelt und über Jahre und Jahrzehnte hinweg beherbergt hat, um sie eben für diese Zwecke zu instrumentalisieren. Inzwischen ist klar geworden, dass vor allen Dingen staatlich eingesetzte Kräfte die begangenen Untaten zumindest angestiftet, wenn nicht gar zum Teil sogar selber begangen haben. (Siehe dazu Ergebnisse des laufenden NSU-Prozesses!)

Was wollen sie denn mit dieser ganzen Propaganda erreichen? Doch nur, daß hier in der Mitte Europas ein Land existiert oder entsteht, was seiner inneren Potenzen beraubt ist, was seiner geschichtlichen Erfahrungen beraubt ist und nicht imstande ist, daraus die richtigen Konsequenzen zu ziehen. Man kann sicher sein, daß das auch auf das übrige Europa entsprechende negative Konsequenzen zeitigen wird.

Es gilt demgegenüber die Ehre dieses Landes, und das heißt vor allem die revolutionären geschichtlichen Traditionen der werktätigen Massen in diesem Land wieder herzustellen und zur Geltung zu bringen. Nur das kann den internationalen emanzipativen Bestrebungen gerecht werden und entsprechenden Auftrieb geben. Alles andere wird das Gegenteil bewirken.

Die fortschrittlichen revolutionären, kommunistischen Kräfte dieses Landes waren die ersten, die unter der nazifaschistischen Machtokkupation gelitten haben und gerade zu Anfang den meisten Blutzoll dafür bezahlt haben. Das darf man auch nicht vergessen. Hieraus, aus diesen geschichtlichen Erfahrungen die Potenzen zu ziehen, das ist das, was für fortschrittliche Kräfte in diesem Land auf der Tagesordnung steht, nicht aber für den internationalen Imperialismus und Hegemonismus sich zum Büttel zu machen und überall auf der Welt die schmutzige Rolle des Erfüllungsgehilfen zu vollführen. Diese schmutzige und oben drein geschichtlich aussichtslose Rolle scheint gegenwärtig wieder einmal die deutsche Bourgeoisie für sich in Anspruch nehmen zu wollen.

Sowohl der USA-Imperialismus - egal welche Regierung dort an der Macht sein wird - als auch der russische Imperialismus sind darauf aus, Deutschland wiederum diese Hunderolle zuzuschieben. Dem muß Widerstand entgegen gesetzt werden. Deutschland und im Zuge davon ganz Europa diese Rolle zuzuschieben, unter dem Etikett einer sogenannten ökologischen Umwandlung, mit dem Ziel, selbst aufstrebenden Mächten wie Iran, China und Indien und anderen die Stirn zu bieten (eine solche Hunderolle) und damit letztlich Europa insgesamt die Opferrolle zuzuschieben und Europa wegen seiner emanzipativen Ideen der französischen Revolution und danach vor allem von von Marx und Engels mit ihrer Befeiungstheorie (und Praxis) der internationalen als auch natürlich der eigenen deutschen Arbeiterklasse als auch ihre Nachfolger noch ein weiteres Mal historisch zu abzustrafen.
Dem muß der schärfste und entschiedenste Widerstand entgegen gesetzt werden. Auch Rußland übrigens, die russische Bevölkerung, sollte sich gegenüber einer solchen Opferrolle verwahren und die entsprechenden eigenen inneren Kompradoren und Möchtegern-Zaren rechtzeitig zum Teufel schicken.


Der größte Mangel an dem Buschkowsky- Buch ist, daß er komplett die Ursachen für diese ganze Entwicklung außen vor läßt, das heißt er läßt den Klassenkampf außen vor. Und wenn man das tut, dann kann man gar nichts verstehen, dann sieht man nur die Phänomene, nicht aber die Ursachen und entsprechend oberflächlich sehen dann auch die „Lösungsvorschläge“ aus.

 

 

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