Internet Statement 2015-38

 

Wie weit sind wir in diesem Land gekommen!

Die perversen Ergüsse eines Volker Beck schon Maßstab?

Wassili Gerhard  03.08.2015
-  update  05.08.2015
    

Wie weit sind wir in diesem Land gekommen, daß eine Figur wie Volker Beck andere politische Kräfte in die Nazi-Ecke stellen darf, weil sie die normalsten familienpolitischen Thesen aufstellen, die bis vor garnicht so langer Zeit noch in keinem Parteiprogramm einer etablierten bürgerlichen Partei fehlen durften. Eine Garantie der Umsetzung der schönen Sätze gab es natürlich nicht. Aber daß jetzt jemand auf „NPD-Kurs“ sei, der zumindest in Worten die Förderung der normalen und so auch wünschenswerten Familie vertritt, bestehend aus Kindern und ihren leiblichen Eltern, der es falsch findet, Kinder mit Forderungen nach „sexuellem Experimentieren“ durcheinander zu bringen - die werden schließlich heute auch so schon genug durcheinandergebracht - der eine Willkommenskultur für Kinder einfordert, gegen die Aushöhlung des Erziehungsrechtes der Eltern argumentiert, ja dann waren ja wohl bis vor ein paar Jahrzehnten fast alle Parteien, die es gab (und sogar einzelne in den Grünen), „auf NPD-Kurs“, weil Volker Beck ihnen noch nicht gesagt hatte, wo es lang geht.

Nicht erst seit Ex-Unternehmer-Präsident und Zuchtmeister Henkel nicht mehr in der Spitze ist, oder der Ex-Vorsitzende Lucke, ist die AfD für mich eine rechte bürgerliche Partei und zählt ganz bestimmt nicht zu meinen Freunden. (Übrigens hat sie die angegriffenen Positionen auch da schon vertreten.) Aber daß sie jetzt wegen ganz normaler und selbstverständlicher familienpolitischer Positionen diffamiert wird als „auf NPD-Kurs“, und das nicht von irgendeinem Autonomenblatt sondern vom etablierten Unternehmersprachrohr Handelsblatt, das zeigt doch eine neue Qualität der Hetze gegen normale Familien und Kinder in diesem Land. (Anmerkung 5.8.15) Volker Beck redet despektierlich in diesem Zusammenhang von „patriarchalen“ Familien, in denen nur der Mann das Sagen hat. Und daß der Autor Dietmar Neuerer vom saturierten Handelsblatt gleich einschwenkt, eilfertig das Zeugnis einer solchen Figur als Beweis nimmt, daß solche Anschuldigungen gerechtfertigt seien, statt ihn erst einmal an seine eigene Begünstigung von Kinderschändern zu erinnern und ihm jegliche Qualifikation bei diesem Thema abzusprechen, das ist unerträglich. Beck soll z.B in der Vergangenheit, 1988, laut Wikipedia als Mitautor eines Buches folgende Äußerungen gemacht haben:

„Eine Entkriminalisierung der Pädosexualität ist angesichts des jetzigen Zustandes ihrer globalen Kriminalisierung dringend erforderlich, nicht zuletzt weil sie im Widerspruch zu rechtsstaatlichen Grundsätzen aufrechterhalten wird.“
– Volker Beck: Das Strafrecht ändern? Plädoyer für eine realistische Neuorientierung der Sexualpolitik, S. 266.

„Allein eine Mobilisierung der Schwulenbewegung für die rechtlich gesehen im Gegensatz zur Pädosexualität völlig unproblematische Gleichstellung von Homo- und Heterosexualität durch die Streichung des §175 StGB und für die Rechte der Homosexuellen wird das Zementieren eines sexualrepressiven Klimas verhindern können – eine Voraussetzung, um eines Tages den Kampf für die zumindest teilweise Entkriminalisierung der Pädosexualität aufnehmen zu können.“
– Volker Beck: Das Strafrecht ändern? Plädoyer für eine realistische Neuorientierung der Sexualpolitik, S. 268.

„Als strafrechtliche Perspektive wäre z. B. eine Novellierung ins Auge zu fassen, die einerseits das jetzige ‚Schutzalter‘ von 14 Jahren zur Disposition stellt (in den Niederlanden gab es solche Initiativen mit erheblichem Erfolg!) oder auch eine Strafabsehensklausel.“
– Volker Beck: Das Strafrecht ändern? Plädoyer für eine realistische Neuorientierung der Sexualpolitik, S. 263.
[Quelle: Wikipedia Pädophilie-Debatte (Bündnis 90/Die Grünen)]

Und die Äußerungen, die Beck seinerseits als Beweis für einen „NPD-Kurs“ ansieht, sind unter anderem in der besagten Resolution der AfD Baden-Württemberg:

„...untragbar, dass Mütter, die sich ihren Kindern inVollzeit widmen wollen, einem politischen und ökonomischen Druck ausgesetzt werden, eine Erwerbsarbeit aufzunehmen.“

„...hält einen Sexualkundeunterricht für Kinder und Jugendliche, der "zu sexuellem Experimentieren ermutigen soll", für einen sittenwidrigen Eingriff in die Kinderseelen und für eine schwerwiegende Beeinträchtigung der psychischen und physischen Entwicklung junger Menschen.”

„...lehnt die fortschreitende Aushöhlung des Erziehungsrechts von Eltern und dessen Übertragung auf den Staat als unvereinbar mit unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung sowie mit dem Subsidiaritätsprinzip ab.“

„...lehnt jede staatliche Propaganda - in Schulen, den Massenmedien, oder im öffentlichen Raum - für bestimmte sexuelle Orientierungen oder Verhaltensweisen strikt ab. Die Förderung der klassischen Familie ist davon ausgenommen."

“...Willkommenskultur für Un- und Neugeborene ...“ Man wendet sich gegen „Bagatellisierung von Abtreibungen“ usw. usf. Die Bezugnahme auf die „ethischen Grundsätze der großen Weltreligionen“ wäre entbehrlich gewesen.

In diesem Tenor geht es noch weiter, es wird dann die Rücknahme und Streichung von Institutionen und Gesetzen gefordert, in denen die angegriffene Orientierung zum Ausdruck kommen soll, generell die Beseitigung der „Gender-Mainstreaming“-Orientierung in der offiziellen Politik, nicht unbedingt etwas Verbotenes für eine Partei und nicht im Widerspruch zur Verfassung. Rechtfertigt das die Äußerung im Handelsblatt wie: „Ein jetzt gefasster Beschluss des Landesverbands Baden-Württemberg legt den Schluss nahe, dass die Partei sich Richtung NPD bewegt.“? Wo sind wir denn hier? Da fällt einem spontan ein, daß in Großbritannien jahrelang systematisch Kinderschändung betrieben wurde, viele bis in die höchsten Stellen wußten davon, aber keiner wollte etwas unternehmen, außer die Kinderschänder selbst, die ungeniert tätig waren.

Es erhebt sich aber noch eine Frage: Die AfD ist im Zusammenhang mit Pegida u.ä. nicht gerade positiv aufgefallen. Wie weit sie von inneren und äußeren Kräften noch weiter nach Rechts getrieben wird, wird sich zeigen. Aber man fragt sich gerade in diesem Zusammenhang: Wird hier ein Manöver eingeleitet, die AfD zu so etwas ähnlichem wie die LePen-Partei in Frankreich zu machen, einen solchen Prozeß zu fördern? Auch die LePen-Partei in Frankreich ist dadurch sehr gestärkt worden, daß man ihr solche allernormalsten und selbstverständlichsten Forderungen allein überlassen hat, das Eintreten gegen Homoehe, für die Förderung der Familie, die vorzugsweise aus den Eltern mit ihren Kindern bestehen sollte, wofür man die günstigsten Bedingungen schaffen muß, und dergleichen. Daß man solche Positionen in Frankreich in die rechte Ecke gestellt hat und dieser Partei damit Anhänger zugetrieben hat, das ist offensichtlich. Und angesichts der sich verschärfenden Krise und der zunehmenden sozialen Katastrophe machen sich die Kräfte der herrschenden Klassen schon Gedanken und sehen eine Radikalisierung lieber in rechte Kanäle geleitet, als in revolutionäre, auf die Beseitigung der Bourgeoisherrschaft gerichtete. Das kennen wir doch längst.

Auch bei solchen Manövern ist den Grünen eine tragende Rolle zuzutrauen, schließlich ist diese Partei ja selbst die Frucht eines ähnlichen Prozesses, der Hinüberführung einer linken Bewegung in eine grüne, rückwärtsgerichtete Politik. Und dies geschah mit reger Beteiligung von ultrarechten politischen Kräften, solche haben sich dabei verdient gemacht und sind den Weg schon vorausgegangen, rechte Positionen wie Neo-Malthusianismus, Esoterik oder Gegnerschaft gegen moderne großindustrielle Produktion wieder gesellschaftsfähig zu machen. Man war „nicht rechts, nicht links, sondern vorn“. Auch bei ihren Kinderschänder-Affären waren Rechte maßgeblich beteiligt wie das einstige Aushängeschild Werner Vogel, ex NSDAP- und SA-Mann und Kinderschänder, der in einem der ersten grünen Wahlwerbespots als kinderliebender Öko-Opa auftrat, eine passende Ikone. Das war nicht der einzige Rechte in der Führungsriege, da gab es den Esoteriker Josef Beuys, der für die AUD kandidiert hatte, die Führungsfigur der AUD Haußleitner, dessen Partei in den Grünen mit aufging, gegründet aus der Strasser-Richtung der NSDAP nahestehenden Kreisen, die sich „erste Umweltschutzpartei“ nannte. Das Standardwerk „Parteien-Handbuch“ sagt über diese Partei:

„Die Entstehung der AUD muß im Zusammenhang mit den Bemühungen innerhalb des westdeutschen Rechtsextremismus nach der „Zeit der Flaute“ (1953 bis 61) gesehen werden, eine „nationale Sammlung“ zu den Bundestagswahlen 1965 zustande zu bringen.“ (Band 1, Seite 310. )

Sie war sozusagen ein Gegenmodell zur NPD und versuchte ihre rechten Inhalte in neuer Gewandung an den Mann zu bringen. Solche Überlegungen gab es in rechtsradikalen Kreisen zu jener Zeit immer wieder, und das „Umweltschutz-Thema“ galt als ein Vehikel, rechte Inhalte wie Ethnizismus (die Ethnie entspringe in ihrer Eigenart angeblich aus der natürlichen Umgebung, aus der sie stamme, deshalb sei eine wesentliche Veränderung dieser schädlich und müsse bekämpft werden etc., was in der Hauptsache Humbug ist.) wieder an den Mann zu bringen und dabei das Stigma der Nachfolge der geschlagenen und verrufenen Nazis zu umgehen. In vielen lokalen Vorgängerorganisationen spielten Rechte eine tragende Rolle. Aber die Grünen nehmen es bei sich selbst nicht so wichtig mit der „Vergangenheitsbewältigung“. Aber dafür sind sie selbst mit der Diffamierung anderer als Nazis um so schneller bei der Hand.

Lassen wir die besagte Partei mal beiseite, es muß aufhören, daß hier eine normale Verbindung zwischen Mann und Frau heruntergemacht wird, aus der ja schließlich die Kinder hervorgehen, von denen es heute hier viel zu wenige gibt, was sich bitter rächen wird und schon rächt, wofür es ja überhaupt erst Männer und Frauen gibt (und deshalb will Gender-Mainstreaming diese einfache Wahrheit auch noch vernebeln, das nennt sich dann „die Menschheit von der Tyrannei der Biologie befreien“, und wohl von der „Tyrannei des Verstandes“ gleich mit). Diese natürliche Verbindung zwischen Mann und Frau darf nicht gleichgesetzt werden mit Verbindungen, die im Grunde eine gemeinsame oder gegenseitige Masturbation zum Inhalt haben. Dann feiern wir doch gleich auch noch die „Monosexualität“, das Leben mit sich selbst allein, einem Menschen, zu dem Manche als dem einzigen ein Vertrauensverhältnis haben, was heute die Lebensform sehr vieler Menschen ist. Gerechtigkeit! Freiheit für die Monosexualität mit Steuervorteilen und Adoptionsrecht, das wäre doch noch eine Steigerung der „emanzipatorischen“ Bestrebungen der Grünen. Atomisierung der Gesellschaft in Einzelindividuen. Das würde manchen Imperialisten sicher gefallen, denen alles recht ist, was der Verlängerung ihrer Herrschaft dient.

 

 

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Anmerkung (05.08.2015
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Inzwischen hat das Handelsblatt den Artikel etwas entschärft,
statt daß es heißt:

„AfD auf NPD-Kurs“ und „Ein jetzt gefasster Beschluss des Landesverbands Baden-Württemberg legt den Schluss nahe, dass die Partei sich Richtung NPD bewegt. SPD und Grüne reagieren mit scharfer Kritik“

heißt es jetzt:

„Grüne sehen AfD auf NPD-Kurs“ und „Ein Beschluss des Landesverbands Baden-Württemberg deute auf eine NPD-Nähe hin, meint Grünen-Politiker Beck. Für die SPD ist die AfD nun erst recht unwählbar geworden.“

Der neue Text ist nicht mehr ganz so offen in seiner Stellung. Es könnte auch darauf hindeuten, daß auch in der SPD nicht alle so stromlinienförmig hinter dieser Orientierung stehen. Aber trotzdem Danke für die Offenheit in der ersten Fassung!

Trotzdem wird z.B. immernoch die Äußerung von Beck kommentarlos wiedergegeben:

„Alle, die nicht in einer heterosexuellen Beziehung leben, bei der allein der Mann das Sagen hat, sollen zur Diskriminierung freigegeben werden. Damit unterscheidet sich die AfD in ihrer Anti-Gleichstellungspolitik nicht mehr viel von der NPD.“

Das ist trotzdem einfach nur reine Hetze, wenn man sich den angegriffenen Text ansieht, was dort wirklich gesagt wurde. (Siehe die Zitate oben.) Das macht aus Schwarz Weiß. Und das ist nicht das einzige Beispiel im Text. Das zeigt den Haß auf Menschen, die eine ganz normale Beziehung haben und zusammen Kinder in die Welt setzen. Von Diktatur des Mannes ist da nirgendwo die Rede. Und das wird unwidersprochen so zitiert, obwohl es offensichtlich einfach nur Hetze ist. Von meinem Artikel habe ich also nichts zurückzunehmen, auch wenn der Inhalt des Handelsblatt-Artikels jetzt etwas geschickter präsentiert wird und der Autor versucht, sich selbst etwas aus der Schußlinie zu nehmen, weil er jetzt wohl doch nicht auf solch einer großen Welle reiten kann, wie er gedacht hat. Und die Frage erhebt sich, wer die „alle“ denn sind, die Volker Beck da meint. Wenn er da Päderasten mit einbezieht, die werden in der Tat zu recht diskriminiert. Und wenn er damit meint, daß jegliche Förderung der Familie mit Kindern eine Diskriminierung sei, die nicht in gleicher Weise an Paare gleichen Geschlechts ausgeteilt wird, sofern sie behaupten irgendeine Form von sexueller Ersatzbefriedigung gemeinsam auszuüben, das ist tatsächlich selbst eine Diskriminierung, nämlich eine Diskriminierung von Familien. Aber das wird in diesem Staat offenbar nicht als so schlimmes Delikt gesehen.

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