Internet Statement 2016-55

 

 

Zum Thema Völkermord

 

Schluß mit der Massakrierung der Zivilbevölkerung in Syrien!

 

 

Maria Weiß   06.08.2016    

Kürzlich ging eine Resolution durch den deutschen Bundestag, in welcher festgestellt wurde, daß es sich bei dem Vorgehen der türkischen Armee gegen die Armenier vor ca. hundert Jahren um Völkermord gehandelt hat. Nun hat es sicher einen gewissen Wert, derartiges auch heute noch als solches zu brandmarken. Gemessen daran aber, daß allein dies einen Riesenwirbel verursachte, wochenlang die Zeitungen bewegte ebenso wie vor allem den heutigen türkischen Präsidenten Erdogan in dessen Abneigung gegenüber einer solchen Feststellung beträchtlich aufzuwühlen geeignet war, ist das gegenüber dem, was ganz konkret tagtäglich in Syrien abgeht, jedoch eine vollkommen zweitrangige und im Grunde sehr akademische Feststellung.

 

Wo aktuell tagtäglich Völkermord stattfindet, das ist in Syrien. Konkret gegenwärtig in der Stadt Aleppo. Ebenso wie es in Irak stattgefunden hat und immer noch findet als auch in Nordafrika, in Libyen, wo es gerade wieder stattfindet, indem wieder US-imperialistische Bomber dort aktiv sind- ob in Form von Drohnen oder anderswie, egal. Das ist die gegenwärtige Form von Völkermord, denn um nichts anderes bei diesen ganzen Bombardements und Massakern an der Zivilbevölkerung handelt es sich dabei, einzig mit dem Ziel der Sicherung der verschiedenen Einflußsphären der verschiedenen internationalen als auch nationalen Potentaten. Um nichts anderes geht es dort.

 

Und da wäre wirklich mal fällig, daß mal nicht hier eine Resolution durch den deutschen Bundestag ginge, und nicht nur durch den deutschen, die das als Völkermord verurteilt und an den Pranger stellt. Das wäre eine aktuelle mutige Handlung, die Sinn machen würde. Aber so etwas gibt es dort natürlich nicht. Auf eine solche Idee kommen diese Abgeordneten, egal welcher Partei, doch gar nicht. Im Gegenteil. Die Bundeswehr ist ja unter Von der Leyen auch dort aktiv. Die helfen ja kräftig mit zu bombardieren.

 

Das ist so was von unerträglich, wenn man in den Zeitungen gegenwärtig liest, was dort abgeht, daß es einen auch nicht so sehr wundern muß, was einzelne Menschen vielleicht aus lauter Verzweiflung woanders begehen. Derweil es sowieso ein offenes Geheimnis ist, daß Saudi-Arabien und andere Golfstaaten kräftig den sogenannten „IS“ unterstützen, nach wie vor. Vielleicht sollte Herr Gabriel lieber mal da vorstellig werden und die Geschäfte, die die ganze Zeit über mit denen auf dem Waffengebiet angewickelt werden, stornieren und mit dieser Art von Unterstützung eben dieses aktuellen Völkermordes aufhören.

 

Egal um welche Regierungen dort es sich handelt, ob es die syrische selbst ist oder auch die russische oder eben europäische Regierungen oder auch die US-amerikanische, welche an mindestens einer der ersten Stellen zu nennen ist, das ist völlig egal, Blut an ihren Händen haben sie alle.

 

Die Zivilbevölkerung in diesen Staaten des Mittleren Ostens und Nordafrikas wird gegenwärtig – egal ob gewollt oder nicht gewollt – unweigerlich tagtäglich dort massakriert, und zwar nicht bloß vom sogenannten „IS“, sondern auch von den oben genannten „demokratischen“ (oder auch nicht) Staaten, die allesamt in diesem schmutzigen Krieg ihre Finger drin haben und für diesen Völkermord mit verantwortlich sind.

 

Da ist längst nicht nur eine Resolution im Bundestag dagegen fällig, eingebracht zum Beispiel von der sogenannten Linkspartei, die die unmittelbare Beendigung und den Stopp sämtlicher Bombardierungen dort, egal gegen welches Land dort - Syrien, Irak oder auch Libyen - zu beschließen und zu fordern. Da möchte ich mal sehen wo die übrigen Parteien dann bleiben und was für dumme, bestochene Fratzen man dort bewundern kann.

 

Hier ist längst etwas fällig, auch von seiten der Linken, wie es in den 1960er Jahren die Bewegung gegen den Vietnamkrieg geleistet hat. Oder auch die Bewegung gegen den Irakkrieg in den ersten Jahren des neuen Jahrtausends. Das was jetzt da abgeht ist genauso schlimm, und es währt schon viel zu lange. In Großbritannien gibt es wenigstens eine Bewegung „Stop the War-Coalition“. Aber was gibt es denn in Deutschlandgegenwärtig? Das ist sowas von erbärmlich, das kann man gar nicht ertragen. Da müßte man eigentlich vor Scham in den Boden versinken, als fortschrittlicher, geschweige denn linksorientierter Mensch.

 

 

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