Internet Statement 2017-107

 


Große Unordnung schafft große Ordnung? Dafür muß man wohl noch einiges tun

 

 

Maria Weiß   13.10.2017      

Was jetzt ins Haus steht an Regierungskoalition, ist extrem übel, entspricht aber der Verschärfung der Lage. Merkel abgewirtschaftet, aber immer noch da. Merkel ist grün und die Grünen sind natürlich ebenfalls grün, und eine Kombination von beiden bedeutet eine Potenzierung dieser verderblichen Richtung, denn die FDP kann dem gegenüber gar kein Gegengewicht darstellen. Letztere vertritt das traditionelle Kapital, vor allen Dingen das Finanzkapital, welches ja selbst hinter den Grünen steckt. Es ist also eine einzige negative Potenzierung, die ins Haus steht als nächste Regierung. Das muß man mal sehen, und das wird sich entsprechend auswirken und die Gegensätze verschärfen. Man kann sogar nur hoffen, daß es das tut.

 

Das Einzige, was dagegen wirksam werden könnte, wäre, daß andere oppositionelle Kräfte sich mal von ihrem ewigen Nach-hinten-Gucken verabschieden und nach vorne gucken. Aber da kann man eben auch lange drauf warten. Das geschieht vor allen Dingen nicht von alleine.

 

Die AfD greift zwar verschiedene Mißstände auf, aber ihr Kardinalfehler ist der, daß sie gesellschaftlich nach Hinten guckt und den alten, früheren Kapitalismus wieder herstellen möchte, was aber nicht geht. Dazu sind die Gegensätze auf der ganzen Welt viel zu weit fortgeschritten. Das funktioniert eben nicht. Und wer daraus profitiert, ist Angela Merkel. Wer denn sonst?

 

Die einzige Kraft, die dagegen wirklich etwas ausrichten könnte, wäre eine revolutionäre Linke. Aber die kann man hier eben mit der Lupe suchen. Sie existiert zwar, ist aber zahlenmäßig so klein, daß man fast sagen könnte, sie existiert so gut wie gar nicht. Abgesehen allerdings von minimalen Ausnahmen, zahlenmäßig betrachtet, was eben nicht reicht. Die so genannte Linkspartei ist damit natürlich nicht gemeint, denn die ist in Wirklichkeit gar nicht links, sondern ebenfalls voll von kapitalistischen Vorstellungen, wie sie früher mal existiert haben. Letzteres verbindet sie sogar substanziell mit der so genannten AfD, welche das ebenfalls macht.

 

Man kann aber in der Geschichte nicht zurück. Man muß vorwärts gehen und sehen, was notwendig ist, um diesen Weg in eine erfolgreiche Richtung zu lenken. Ein Zurück zu den ALTEN Verhältnissen kann es nicht geben. Es gibt immer nur ein Vorwärts in der Geschichte, von den diversen historischen Katastrophen, welche das Gegenteil zu erreichen versucht haben, mal abgesehen. Man muß herausfinden, was der richtige Weg für ein Vorwärts in der Geschichte ist.

 

Hartmut Dicke hat einmal bemerkt, daß die soziale Emanzipation auf der Welt noch 400 Jahr dauern könnte, bis sie sich endgültig durchsetzt. Das fand ich damals unverständlich. Inzwischen verstehe ich es allerdings weit besser. Ich denke inzwischen auch, daß noch sehr viel an Veränderung notwendig sein wird, schon allein um überhaupt den Karren wieder in die richtige Richtung zu schieben. Wo ist denn das momentan der Fall? Es gibt zwar von der Grundlage her betrachtet, von seiten der Völker her das Bestreben nach Emanzipation, aber diese setzt sich eben nicht von alleine durch und schon gar nicht setzt es sich unpolitisch durch. Und wie die politische Entwicklung da aussieht, das ist zum Teil nicht gerade erfreulich, denn es verzettelt sich entweder in Kleinkriegen, man nehme das Beispiel Afrika, oder auch im Mittleren Osten, abhängig vom internationalen Kapitalismus, abhängig von internationalen Großmächten, daraus kann nicht viel werden in dieser Hinsicht. Soziale Emanzipation sieht anders aus. Aber diese hat gegenwärtig große Schwierigkeiten, um sich durchsetzen zu können.

 

Jede wirklich selbständige revolutionäre Kraft hat es gegenwärtig mit einer internationalen Übermacht an Technik, materiellen Voraussetzungen, geheimdienstlichem Wissen usw. usf. in den Händen der Reaktion zu tun. Diesem muß man erstmal Paroli bieten. Man kann es zwar durchschauen, aber das heißt eben noch lange nicht, daß man es auch materiell zu schlagen fähig ist, geschweige denn es geschlagen hat. Allein das Internet bietet neben vielen Möglichkeiten der Information eben auch viele Möglichkeiten der Manipulation. Das sollte man nicht unterschätzen. Nehmen wir nur das Beispiel Facebook. Auf Facebook hast du eigentlich nie wirklich eine Einschätzung, mit wem du es zu tun hast, es sei denn, es handelt sich um den unmittelbaren Freundeskreis, mit dem man sowieso zu tun hat, in direkter Form. Derjenige, der vielleicht eine Einschätzung hat, außerhalb davon, ist Herr Zuckerberg. Aber der sitzt in den USA. Oder auch Herr Putin, der sitzt in Russland. Und deren entsprechende Stellung und daraus resultierende Möglichkeiten kann man sich vorstellen. Es nützt also herzlich wenig, wenn man dort viele Kontakte knüpft, da man nicht weiß, was für Kontakte es eigentlich sind. Die Erfahrungen in Ägypten aber auch in Syrien und dem Irak und anderen Staaten bei dem so genannten Arabischen Frühling sprechen in dieser Hinsicht doch Bände. Man hat erfahren, daß so etwas sehr leicht nach hinten losgehen kann. Und wie es nach hinten losgegangen ist, das kann man heute wirklich sehr gut sehen. Eine große Zahl von Flüchtlingen, die in den letzten beiden Jahren nach Deutschland gekommen sind, kommen aus dieser Region, weil ihre Länder zerstört sind. Und eine Lösung der Fragen, die sich dort stellen, ist völlig offen. Ebenso wie die Lösung der Flüchtlingsproblematik hierzulande völlig offen ist. Wer hat denn an so etwas ein Interesse? Welche internationale Kraft oder auch Kräfte, kann das wohl sein?

 

 

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