Internet Statement 2018-25

 

 

Ein Nervengift-Anschlag, auf den eine Anti-Russland-Kampagne erfolgt – aber keine stichhaltigen Beweise

 

Klas Ber 16.3.2018

Führt da jemand was im Schilde? Ich denke schon. Wobei der Schreiber und sein Artikel: "Russlands Zukunft: Was kommt nach Putin?", in der FAZ v.11.3. eher ein kleines Rad dabei dreht. Zurzeit wurde ja mit dem Giftgas-Anschlag in Großbritannien etwas in Gang gesetzt. Es soll sich dabei um ein Nervengift namens „Nowichok“ handeln, mit dem ein Anschlag auf den ehemaligen russischen Doppelagent Sergej Skripal und dessen Tochter in England verübt wurde. Und, so wird behauptet, dieses Nervengift kann nur in Russland hergestellt worden sein. So wird dann gleich eine große Kampagne gegen Russland losgetreten, obwohl der Öffentlichkeit, ja anscheinend niemandem, eindeutigen Beweise vorgelegt wurden. Wieder einmal spielt Giftgas eine Rolle.

 

Ohne daß man der breiten Öffentlichkeit die Beweise dafür vorgelegt hätte lautet der Tenor aber bereits in Einhelligkeit bei den westlichen Politikern und ebenso ausnahmslose einhellig in den Massenmedien: Russland war’s. Der Brexit-Schreihals Boris Johnson, der jetzige britische Außenminister, macht Putin gleich persönlich verantwortlich.Wer hinterfragt mal was hier durch die Medien rauscht, nur Wenige.

 

 Nicht daß man bei Putin, selbst ehemaliger Geheimdienstler und eh in enger Verbundenheit damit, und seinem Umfeld derartige Verbrechen ausschließen kann und ihnen so etwas so gar nicht zuzutrauen wäre, nein, das kann man auch nicht von vornherein ausschließen, nur es paßt von der Seite nicht so recht rein, so kurz vor Putins zu erwartender Wiederwahl. Und vor allem, die Beweislage ist nicht eindeutig und stichhaltig aber die einhellige Verurteilung Russlands durch den Westen ist es schon. Das ist wirklich auffällig aber das paßt eben nicht zusammen und steht in keinem Verhältnis zueinander.

 

 Selbst jeder Tatort-Kommissar hätte bei der verkündeten, so offensichtlich auf Russland zeigenden, angeblichen Beweislage erst einmal auch die Frage aufgeworfen, ist das nicht zu dick aufgetragen? Ja das ist so dick aufgetragen, daß man es durchaus in Frage stellen muß. Nur, und das ist dann das Bemerkenswerte, es tut keiner in den Massenmedien und schon gar nicht die hiesigen westlichen Politiker.

 

 Die SZ bemerkt am 13.3. auch erst mal durchaus richtig „Als würde jemand absichtlich seinen Fingerabdruck am Tatort hinterlassen". Ohne dann aber nur irgendwie auch eine Hinterfragung dessen daraus aufzuwerfen, bringt der Artikel dann als Schlußfolgerung dazu, es wäre einfach „eine demonstrative Drohung“ Moskaus. Und wo bleibt da die Frage warum ausgerechnet jetzt zu diesem Zeitpunkt?

 

Noch nicht lange her und es war noch ganz aktuell, da berichteten die Medien: „Merkel, Macron und May schmieden Anti-Trump-Allianz“, gegen Trumps Iran-Strategie. Nun ist der Wind gedreht und es lautet: „Merkel, Macron, May und Trump vereint gegen Putin“. Wer also hat den politischen Nutzen von diesem Anschlag, bzw. von dessen Ausschlachtung?

 

Wenn es so etwas wie ein Zeichen an Überläufer und Doppelagenten in den Reihen der russischen Geheimdienste sein sollte, früher oder später kriegen wir dich doch, warum dann nach so vielen Jahren, in denen sich Skripal bereits nach einem Gefangenenaustausch in Großbritannien befand, ausgerechnet kurz vor der Wiederwahl von Putin? Warum sollten diese Kräfte nicht auch noch Zeit bis danach gehabt haben? Es wäre diesen Kreisen auch sicher möglich gewesen ein eindeutiges Zeichen mit anderen Mitteln zu setzten. Warum also ausgerechnet so, mit einem Nervengift das zuerst in der Sowjetunion und nur dort hergestellt wurde, und jetzt so scheinbar eindeutig auf den „Nachfolger“ Russland weisen soll?

 

Angeblich nur dort, muß man sagen, denn wenn andere Staaten die Materie analysieren können, können sie auch herstellen. Die Materialien die zusammengebracht werden müssen um dieses Gas zu erzeugen sollen auch recht einfache sein.

 

Zu einhellig, zu schnell die ganzen westlichen Medien mit ihrer Verurteilung: das war Russland. Und zu wenig Hinterfragung. Als käme es geradezu gelegen und passe ins „geostrategische Konzept“.

 

Wie kann man von Russland Aufklärung verlangen ohne ihnen gleichzeitig die (angeblichen) Beweise zu präsentieren. Die sie zu Recht auch gefordert haben. Aber Russland wird gleich auf die Anklagebank gesetzt, Sanktionen folgen umgehend, weitere werden angedroht.

 

Ja wie kann man überhaupt von jemandem, oder von der „Öffentlichkeit“ verlangen das zu glauben, ohne die Beweise vorzulegen. Daß es diese nicht eindeutig gibt, sieht man auch an der „Erklärung der Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Deutschland, den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich“ v. 15.3. Hier ist „nur“ davon die Rede „dass Russland mit hoher Wahrscheinlichkeit die Verantwortung für diese Anschlag trägt“. Also haben sie keine eindeutigen überführenden Beweise.

 

Geradezu lächerlich wird es auch noch, wenn diese Haltlosigkeit an Argumentation damit unterstrichen wird, weil Russland die Frage noch nicht beantwortet hat, sei das ein zusätzlicher Anhaltspunkt für dessen Verantwortung, sowie daß man selbst keine „plausible alternative Erklärung hat“.

 

Ohne das Belegmaterial konnte Russland aber noch gar nichts beantworten. Man muß Russland doch zugestehen erst mal selbst das Beweis-Material zu prüfen, ob es sich wirklich um dieses Nervengift handelt usw.

 

„Das Vereinigte Königreich hat seinen Partnern gegenüber im Detail dargelegt, dass Russland mit hoher Wahrscheinlichkeit die Verantwortung für diesen Anschlag trägt. Wir teilen die Einschätzung des Vereinigten Königreichs, dass es keine plausible alternative Erklärung gibt, und stellen fest, dass Russlands Weigerung, auf die berechtigten Fragen der Regierung des Vereinigten Königreichs einzugehen, einen zusätzlichen Anhaltspunkt für seine Verantwortlichkeit ergibt.“

(Aus der „Erklärung der Staats- und Regierungschefs von Frankreich, Deutschland, den Vereinigten Staaten und dem Vereinigten Königreich“ v. 15.3.

https://www.bundesregierung.de/Content/DE/Pressemitteilungen/BPA/2018/03/2018-03-15-gemeinsame-erklaerung.html )

 

Wie bodenlos ist denn diese ganze Argumentation westlicher Politiker, auf der sie und die Massenmedien hier ihre Kampagne gegen Russland reiten. Und wie gefährlich, wenn man es mit den internationalen Auseinandersetzungen im Zusammenhang sieht. An wie viel Ecken liegt die Lunte. Es scheint gar nicht so sehr um die Beweisfindung sondern ums Russland-Bashing zu gehen und darum das man sich gefälligst ihnen zu unterwerfen hat. Das ist durchaus ein Charakteristikum.

 

Alle westlichen Regierungen und sogar die Nato, haben sogleich den Schulterschluß mit Großbritannien gemacht. Plötzlich scheinen alle westlichen Regierungen incl. Nato, die ansonsten immer zerstrittener werden, wieder einig, einig im Russland- und Putin-Bashing. Aber Großbritannien, die Brexit-Regierung, aber auch die EU, und die USA stecken mit vielen Problemen in der Klemme.

 

Natürlich muß das Verbrechen aufgeklärt werden. Da hat Großbritannien aber anscheinend ein Problem. Und Großbritannien muß beweisen seine Bürger schützen zu können. Und natürlich kann es sich durchaus „um einen Übergriff gegen die Souveränität des Vereinigten Königreichs“ handeln. Aber von wem bitte, das ist doch bisher nicht bewiesen, das muß erst mal eine Untersuchung und stichhaltige Beweise zeigen. Aber mit solchen Politikern und solchen Kampagnen wird nichts gelöst, da schlittert man doch mir nichts dir nichts in den nächsten Krieg.

 

Man muß auch der russischen Seite nicht von vorneherein einfach alles abnehmen aber man muß ihren berechtigten Forderungen, die vollständigen Beweise vorgelegt zu bekommen, um sich selbst ein Bild machen zu können, erst mal nachkommen. Schließlich hat Russland Großbritannien Zusammenarbeit bei der Aufklärung angeboten. Und daß sie erklärt haben, nicht die Verantwortung für den Anschlag zu tragen, muß man auch erst mal zur Kenntnis nehmen – alles andere aber muß man stichhaltig beweisen.

 

 

 

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