Internet Statement 2018-32

 

 

 

Die Produktivkräfte sprengen die Produktionsverhältnisse - an kaum etwas wird das so deutlich wie an der Digitalisierung


Digitalisierung - ein Fortschritt? Für wen?


Solange sie die primitive Arbeit auf die ganze Welt verteilen können, gibt es keine Chance

 

 

Maria Weiß  06.04.2018

Vereinigung bedeutet niemals Selbstaufgabe. Egal in welchem Verhältnis, ob zwischen Mann und Frau oder zwischen Staaten. Und Verwerfungsverhältnisse bedeuten immer einen Rückschritt und können und sollen auch gar nicht von Dauer sein. Nachhaltig ist nur die Emanzipation, sowohl im persönlichen Verhältnis zwischen zwei Menschen als auch in dem Verhältnis zwischen Staaten oder Gesellschaften. Was letztere angeht, so sind wir allerdings davon heute noch sehr weit entfernt. Wer also wirklich Nachhaltigkeit will, der wird erstmal eine Gleichberechtigung herzustellen bestrebt sein.

 

Digitalisierung spart menschliche Arbeitskraft. Aber kommt es diesen eingesparten Menschen zugute? Unter den gegenwärtigen gesellschaftlichen Verhältnissen wohl kaum. Es kommt vor allen Dingen zunächst einmal der herrschenden Klasse samt ihren ganzen Institutionen, egal in welchem Land das ist auf der Welt, zugute. Und die Menschen, die eingespart wurden? Deren Schicksal ist ungewiß. Was macht man damit? Am besten, man versucht, bevor diese sich zum Widerstand organisieren, sie in einem Krieg zu verheizen. Das ist die Kalkulation, die gegenwärtig hinter den Kulissen stattfindet.

 

Sämtliche Staaten auf der Welt haben es mit dem eigenen Gegensatz im eigenen Land zu tun. Vor allem aber die großen Staaten, USA, China und andere. Auch China hat es mit dem Widerstand im eigenen Land zu tun. Davon erfährt man zwar recht wenig, weil sie das schön unter der Decke zu halten beflissen sind, aber es existiert. Darüber braucht man sich keinerlei Illusionen hingeben, von Seiten der herrschenden Klassen, das ist einfach Fakt. Und das ist auch in den USA Fakt, das ist auch in Europa Fakt. In Europa gibt es längst in jedem europäischen Staat, sei er nun Mitglied der EU oder nicht, einen inneren Widerstand, und dieser Widerstand macht den Herrschenden zu schaffen. Deswegen versuchen sie Auswege daraus zu finden, oder sie versuchen diesen eigenen Widerstand überflüssig zu machen. Und wie macht man das überflüssig? Wie macht man Menschen überflüssig? Man macht es, indem man ihre Arbeitskraft überflüssig macht. Und das macht man durch Digitalisierung.

 

Eigentlich ist ja Digitalisierung nicht schlecht. Sie bedeutet einen Fortschritt, Erleichterung bei der täglichen Fronarbeit für viele, viele Menschen. Nur ist das eben abhängig vom gesellschaftlichen System, und in dem gegenwärtigen gesellschaftlichen System ist es eben keine Erleichterung sondern eine Überflüssigmachung - ein unwiderlegbares Faktum, welches die Kriegsgefahr ganz erheblich verschärft, was man nebenbei auch an dem gegenwärtigen innereuropäischen diplomatischen Eiertanz in puncto Russland ganz deutlich bemerken kann.

 

Was braucht man denn zur Digitalisierung? Man braucht Millionen von Robotern. Zunächst mal müssen diese Roboter entwickelt werden und dann hergestellt werden, das geht auch nicht ohne Menschen. Und sie müssen auch überwacht und repariert werden, denn Maschinen unterliegen Störungen und Verschleiß. Und sie müssen weiterentwickelt werden, denn auch da wirkt sich die Konkurrenz aus. Hat ein Konkurrent bessere, muß man nachziehen. Und diese Roboter müssen Daten eingegeben bekommen und dazu bedarf es Menschen, die das tun. Denn Roboter, die sich ihre Daten selbst eingeben, davon kann man vielleicht träumen, aber die gibt es nicht. Und so gibt es eben auch keinen Selbstlauf der Abzocke für die herrschende Klasse. Für die Abzocke braucht man immer noch Menschen. So ein Pech aber auch. Aber das schert die herrschende Klasse in unserem Land als auch in anderen überhaupt nicht, solange sie einfach weiter machen können und solange sie einfach Millionen von Menschen im eigenen Land den Bach runter gehen lassen können. Die haben eben Pech gehabt, die leben halt von Hartz IV oder sonstewas und damit basta, das interessiert sie doch gar nicht. Solange der Laden insgesamt läuft, interessiert sie das einen feuchten Kehricht. Und deswegen sollte man auch unter Menschen, die sich als “abgehängt“ betrachten und es vielleicht tatsächlich auch sind, darüber nachdenken, wie man diesem perversen System beikommt.

 

Die profitierende Oberschicht, nicht nur in unserem Land, ist eine Minderheit. Das darf man einfach nicht vergessen, wenngleich dieses Verhältnis sich manchmal umzukehren scheint, zieht man die internationale Ausbeutung in Betracht. Im Gegenteil, damit muß man kalkulieren und operieren, auch wenn das differenzierte System, vor allen Dingen in der Produktion, das Rädchen-Dasein dies vielleicht schwierig macht, sollte man es versuchen, denn jedes Rad im Getriebe, was es nicht mitmacht oder auch nur nicht mitzumachen droht, hat letztendlich eine Bedeutung. Die politische Entmündigung eines Großteils der werktätigen Bevölkerung auch in den so genannten entwickelten industriellen Staaten Europas, Amerikas als auch inzwischen in anderen Teilen der Welt ist obsolet. Was fehlt ist, daß diese ganzen Millionen von Menschen sich das mal im Kopf klar machen, daß das eben so ist und daß im Grunde die winzige Clique der Profiteure von ihnen abhängig ist, und von gar nichts sonst. Ihre ganze Digitalisierung können sie sich sonst wo hin stecken, wenn es nicht Menschen gibt an der Basis, die das alles tragen. Digitale Systeme kann man nicht ausbeuten, sie werfen auch keinen Mehrwert ab. Im Gegenteil, sie nutzen sich ab und was ist denn dann? Der Traum von der Digitalisierung der Menschheit, das ist ein Traum der Ausbeuter, weiter nichts, ein Traum der Ausbeuter, um sich von dem sozialen Widerspruch, der in der Gesellschaft existiert, loszulösen. Das wird ihnen aber nicht gelingen.

 

Digitalisierung ist nichts weiter als ein Traum der Ausbeuterklasse, um sich vom gesellschaftlichen Widerspruch zu befreien. Das geht aber nicht. So einfach kann man sich der materiellen Wirklichkeit nicht entziehen. Ein Roboter will gespeist werden, und durch was? Durch Energie, egal woher sie kommt. Und Energie zu erzeugen, dazu sind letztlich nur menschliche Wesen fähig. Das System der Ausbeutung ist kein Selbstlaufsystem, wo man Menschen, die man meint nicht mehr zu brauchen, einfach abschlachten kann.

 

Die Milliardenmassen auf der ganzen Welt werden diese unsinnigen Ausbeuterträume eines anderen belehren. Das kann man jetzt schon absehen, mögen die Ausbeuter auch noch so viele Einzelkriege hervorrufen, in denen diese Menschen sich selbst untereinander abschlachten sollen, um irgendwelche vorgeblichen Gegensätze zu lösen, die im Grunde eigentlich gar keine sind. Stellen wir doch den Idealismus der Bourgeoisie vom Kopf auf die Füße und sehen dann in der Realität, wo eigentlich die wesentlichen Gegensätze zu finden sind. Zum Beispiel der so genannte Islamische Staat und andere sind nichts weiter als Ablenkmanöver eben dieser Ausbeuterklassen, mit denen sie hoffen, für sich einen Zeitgewinn heraus zu schinden. Aber es wird nichts nützen, denn irgendwann werden auch diese Menschen kapieren, daß sie ausgenutzt werden, und dann werden sie die Gewehre umdrehen und gegen die Verursacher richten.

 

 

 

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