Internet Statement 2018-50

 

Zur Unterstützung der Berliner Demonstration am 26.05.2018, 10 Uhr, Dorothea Schlegel Platz (Bahnhof Friedrichstrasse)

   

Heute mehr denn je!

Gute und ausreichende Kindertagesstätten sind unverzichtbar

  

23.05.2018

Kindertagesstätten sind heute unverzichtbar. Sie dementsprechend zu würdigen und zu fördern, ist schon Jahrzehnte lang überfällig. Das gilt jetzt noch einmal ganz besonders. Dieses Land hat jüngst noch einmal eine große Zahl von Menschen aufgenommen, die eine andere Sprache sprechen - oftmals eine, mit der das Deutschlernen sehr schwer fällt - und aus einer ganz anderen Kultur kommen. Deshalb sollte die Förderung von Bildung und des Erlernens der deutschen Sprache endlich allerhöchste Priorität haben, auch damit die Kommunikation, das gegenseitigen Kennenlernen und Verstehen der Kultur, der Gesellschaft und ihrer Geschichte wirklich maximal gefördert wird.

Als eine Stätte zum frühen Begegnen und Kennenlernen, in einem Alter der Kinder, in dem sie besonders aufnahmefähig sind und eine Sprache sehr leicht lernen, wenn sie damit leben, sind Kindergärten unverzichtbar. Wer Hunderttausende Menschen aufnimmt, muß in einem reichen Land dann auch dafür Mittel haben. In Kindergärten lernt eine neue Generation von klein auf, miteinander zu leben. Es ist verbrecherisch, wenn ausgerechnet dieser Bereich kaputtgespart wird!

Die Zukunft, das sind die folgenden Generationen. Ist das Motto hierzulande Nach uns die Sintflut? In dieser Stadt werden Milliarden zum Fenster hinaus geworfen, in den letzten Jahrzehnten sind viele Milliarden Schulden aufgetürmt worden, alle paar Jahre gibt es einen ein großen Skandal, wenn herauskommt, daß besonders viele öffentliche Mittel zur Bereicherung abgezweigt wurden, jüngstes Beispiel: BER. Ein nachgemachtes Schloß kann trotz der angeblich leeren Kassen immernoch gebaut werden, da finden sich zur Not reiche Spender, die mal eben über 600 Millionen aufbringen - aber der Bereich Bildung und Erziehung kann verrotten? Das Retuschieren der Vergangenheit rangiert offenbar weit vor der Zukunft.

Die Senate kommen und gehen, in unterschiedlicher Kombination der Parteien, eine grundsätzliche Änderung bleibt überfällig.

Wenn man dann gezwungenermaßen mal viel zu spät etwas tut, etwa das Problem der verrotteten Schulen angeht, dann wird das wie eine Heldentat dargestellt. Höchste Priorität für die Zukunft muß eine neue Generation haben, die einmal alles übernimmt und für die Probleme der Zukunft die Lösungen finden muß, und auch für aus unserer Zeit hinterlassene, und demgemäß müssen auch an deren Erziehung und Ausbildung höchste Ansprüche gestellt werden. Das wird nicht der Markt richten und auch nicht die Natur. Und damit ist es nicht erst jetzt im Argen. Schon vor fast 50 Jahren demonstrierten zehntausende Schüler während der Unterrichtszeit gegen Mißstände.

Besonders Kinderläden sind aktuell in einer bedrohten Lage wegen der Mietsteigerungen durch die Jagd nach Höchstrenditen. Schlimm genug, daß es zu wenig öffentliche Kindergärten gibt, jetzt will man diese Privatiniativen auch noch den Haien zum Fraß überlassen. Sie haben Gewerbe-Mietverträge, wo horrende Mietsteigerungen und willkürliche Kündigungen noch viel unbeschränkter zulässig sind. Viele sind dadurch bedroht. Als die Vermieter in der Vergangenheit befürchteten, daß die Mieten zu sehr sinken, konnte der Senat das Abreissen von Wohnhäusern fördern und städtische Wohnungen zum Spottpreis an Investoren verscherbeln, die dort jetzt die Mieten in die Höhe treiben. Jetzt sollen sie gefälligst etwas dafür tun, daß die Kinderläden nicht unter die Räder kommen, statt sie auch noch - wie jüngst passiert - zur Überbelegung aufzufordern, um ihre Versäumnisse auszubaden. Da sollen sie sich gefälligst etwas einfallen lassen. Und der Bau städtischer Kindergärten muß endlich wieder angekurbelt werden. Eine Gesellschaftsordnung, die sich nicht um die Zukunft der Kinder kümmert, gehört auf den Schrotthaufen der Geschichte.

Gruppe Neue Einheit
Wassili Gerhard

 

 

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