Internet Statement 2019-36

 

 

 

Ein paar Bemerkungen auch in eigener Sache

 

 

 

Maria Weiß  27.06.2019     

Die Finte der Reaktion ist, die Bremsung der Entwicklung der Produktivkräfte als Fortschritt zu verkaufen. Der kardinale Fehler der Grünen ist, daß sie genau dieser Finte auf den Leim gehen, indem sie sich gegen den Fortschritt der Produktivkräfte stellen. Was notwendig ist, ist eine Einsicht, daß man damit genau auf dem Dampfer sitzt, auf dem man eigentlich gar nicht sitzen will.

 

Idealismus muß bestraft werden

 

Idealismus ist die Ideologie überkommener sozialer Klassen. Diese glauben, da sie es ja schon immer so gewohnt sind, könnten sie auch weiterhin die Allgemeinheit auf ihre Kosten leiden lassen. Das ist aber ein Irrtum. Der hat sich schon oft geschichtlich widerlegt, indem solche überkommenen Klassen abgesetzt und überholt wurden durch fortschrittliche Klassen. Aber es scheint damit immer noch nicht zu Ende zu sein. Was sich gegenwärtig an bestimmten Punkten entwickelt, das ist ein Idealismus im Quadrat, der dazu geeignet ist, die ganze Menschheit ins Verderben zu stürzen.

 

Dieser Idealismus, der sitzt gegenwärtig an der Spitze der USA, vor allem in der Person des gegenwärtigen Präsidenten dort. Dieser ist offensichtlich auch des Glaubens, er könne machen, was er will. Das ist aber ein Irrtum. Und dieser sollte ihm möglichst bald unter die Nase gerieben werden. Mr. Trump hat momentan beträchtliche Probleme. Das größte davon ist China, der Konkurrent, mit dem er fertig zu werden bemüht ist. Ob das jedoch gelingt, steht auf einem anderen Blatt. Also sucht er anderswo nach Auswegen, um neue Positionen der Macht auf der Welt für sich zu reservieren.

 

Einer dieser Brennpunkte ist gegenwärtig Iran. Die Gegensätzlichkeit zwischen dem Iran und den USA spitzt sich gegenwärtig wieder einmal zu. Warum eigentlich? Worin besteht eigentlich diese Gegensätzlichkeit? Sowohl das iranische Regime der Mullahs als auch das US-Regime unter Trump sind beide reaktionäre, geschichtlich obsolete Regime. Das ist etwas, was sie eigentlich verbindet. Was ist es aber, was sie gegeneinander aufbringt? Letzteres ist nicht so einfach, aber es lässt sich durchaus feststellen: Es ist eben die Konkurrenz gewisser internationaler Großmächte im Mittleren Osten, welche auf der einen Seite von den USA für sich beansprucht wird, indem sie versuchen, ihren Einfluß dort über Saudi-Arabien als auch andere Kanäle zu festigen, und auf der anderen Seite eben der Iran, welcher sowohl aus eigenen Interessen heraus ein Überlebensbedürfnis hat, welches berechtigt ist, aber auf der anderen Seite eben mit einer anderen Großmacht verbunden ist, und das ist vor allem Russland, welches ebenfalls in diesem Bereich der Welt seine eigenen Interessen verfolgt. Und schon haben wir wieder mal die internationale Konstellation „Wer gegen Wen“ auf internationaler Ebene, was nicht neu ist. Man sollte es aber aufdecken und an den Pranger stellen, damit es möglichst gar nicht erst zu praktischen Konsequenzen gelangt und damit vor allem die Völker sehen, was hier mit ihnen gespielt wird, und wem sie zum Fraß vorgeworfen werden. Vor allem europäische Staaten sollten ebenfalls in dieser Hinsicht aus der Geschichte lernen und sich das nicht bieten lassen, egal welchen Idealismen auch immer ihre jeweiligen Regierungen folgen.

 

Es ist ohnehin seit längerem ein Unding, daß diverse Staaten des Mittleren Ostens auf Grund ihrer Ankettung an verschiedene Großmächte permanent an der eigenen fortschrittlichen Entwicklung gehindert werden. Das gilt sowohl für Staaten wie Saudi-Arabien, als auch für den Iran, welche beide auf ihre Weise mit einer ganz erheblichen inneren Reaktion belastet sind, welche abzuwerfen offenbar nicht einfach ist, auf beiden Seiten, wobei sie obendrein mit international konkurrierenden Großmächten verbandelt sind. Warum kann man eigentlich diese Staaten nicht in Ruhe lassen und sich selbst entwickeln lassen, auf der Grundlage ihrer inneren Widersprüchlichkeit? Das scheint äußerst schwierig zu sein. Es scheint nicht zu funktionieren, und das ist ganz schlecht. Das ist so schlecht, daß man nicht viel mehr tun kann als dem die fortschrittliche und revolutionäre Herangehensweise von Mao entgegen zu halten, welche darin besteht, zu postulieren: Staaten wollen Unabhängigkeit, Nationen wollen Befreiung und Völker wollen Revolution. Was aber hindert Völker daran, in ihrem eigenen Bereich fortschrittliche Entwicklungen einzuleiten und durchzusetzen? Das sind neben der eigenen Reaktion eben genau diese internationalen Mächte. Das ist einmal die USA, welche Saudi-Arabien zur Knechtschaft verurteilt, indem sie den erheblichen Faktor der inneren Reaktion dort stärkt, und das ist auf der anderen Seiten eben auch wieder Russland, welches den Iran im Griff hat. Man sollte diese alle beide davon entfernen und endlich auch diese Staaten selber ihre Entwicklung vollziehen lassen. Man wird erstaunt sein, was an Fortschritt dann herauskommen wird.

 

Europa spielt in dieser Hinsicht eine Doppelrolle. Europa muß sich entscheiden: Will es dem Fortschritt dienen oder dem internationalen Hegemonismus. Diese Frage steht gegenwärtig an. Wenn man sich aber die Regierungen Europas anschaut, dann kann man in dieser Hinsicht nicht besonders optimistisch sein, daß die richtigen Entscheidungen getroffen werden. Es ist also durchaus von Nutzen, wenn möglichst viele Menschen in den diversen Staaten sich klar zu machen versuchen, was dem Fortschritt dient und was nicht, als auch zu versuchen, Entscheidungen in dieser Richtung auch gesellschaftlich durchzusetzen. Das wäre etwas, was dem Fortschritt der Menschheit entsprechen würde und nicht den jeweiligen Großmachtinteressen gewisser selbsternannter internationaler Oligarchenstaaten. Letztere sollten auf den Müllhaufen der Geschichte befördert werden, bevor es zu spät ist und die Menschheit, die überwältigende Mehrheit auf der Welt nicht mehr im Stande sein wird, diesen Fortschritt, den sie selbst hervorgebracht hat, auch in ihrem Sinne zu nutzen und weiterzuentwickeln. Es gilt nach wie vor, was von Mao Zedong, dem proletarischen chinesischen Revolutionär und Befreier Chinas als Zielsetzung ausgegeben wurde: Staaten wollen Unabhängigkeit, Nationen wollen Befreiung und Völker wollen Revolution. Nur das kann und sollte die strategische Richtlinie aller fortschrittlichen Menschen auf der Welt sein.

 

Man betrachte doch nur mal den Mittleren Osten. Daß diese Völker dort Revolution wollen, das ist schon lange deutlich sichtbar und spätestens mit dem Arabischen Frühling der Jahre 2011 und im Weiteren hervorgetreten. Was aber ist daraus geworden? Daraus ist vor allem eine riesige Flüchtlingswelle in Richtung Europa geworden, weil man es dort auf Grund vor allem der USA-imperialistischen Einmischung nicht geschafft hat, die eigene Gesellschaft in Richtung Fortschritt zu lenken. Das grausamste Beispiel dafür ist Libyen, bis zum heutigen Tag. Dort wurden Kräfte an der Spitze, die versucht haben, eine solche Entwicklung des Fortschritts durchzusetzen, auf brutalste Weise liquidiert. Aber das ist eben so, daß nicht alles in einem Schritt erreicht werden kann.

 

Was folgt daraus? Es braucht eben Zeit, bis der Fortschritt sich durchsetzen kann. Alle Menschen auf der Welt, egal ob in Asien, in Afrika in Amerika oder in Europa sollten sich klar machen, wo die Scheidelinie zwischen Fortschritt und Reaktion liegt, und was unterstützt werden und was bekämpft werden muß. Eins teilt sich in Zwei – diese Frage zu entscheiden bleibt niemand auf der Welt erspart. Manchmal ist es kompliziert zu entscheiden, wer welche Seite vertritt, weil die verschiedenen Eigenschaften sich auch zuweilen mischen. Man sollte aber unbedingt weiter versuchen es herauszufinden, damit man die richtigen Entscheidungen treffen kann.

 

Es reicht daher nicht aus, nur zu vertreten „Stop the war coalition“. Das bezieht sich auf die Imperialisten. Aber was ist mit uns? Was ist mit dem Gegenpart überall auf der Welt? Brauchen wir etwa keinen Krieg? Oh doch, wir brauchen den revolutionären Krieg, denn dieser wird uns von der Reaktion aufgezwungen. Mit Abwehr allein kommt man nicht aus, man muß auch wissen, was man selber durchsetzen will.

 

 

 

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