Internet Statement 2021-101
Mensch
ist Mensch und Maschine ist Maschine, und das wird nie dasselbe sein.
Maria Weiß 05.05.2021
Heutzutage ist es „in“, alles und jedes zu digitalisieren. Das geht auch, bis zu einem gewissen Grad, aber es erfährt seine Grenze, wenn es darum geht, etwas Neues zu schaffen. Ein Mensch ist ein komplexes Gebilde. Eine Maschine kann auch sehr komplex sein. Was aber unterscheidet beide voneinander? Es ist zunächst einmal ganz simpel ausgedrückt: es unterscheidet sie das Leben. Was aber ist Leben? Leben setzt einen Organismus voraus, welcher fähig ist, aus sich selbst heraus zu existieren, ohne von außen gespeist zu werden. Das ist bei Maschinen nicht der Fall. Selbst lebende Maschinen? Was soll das sein? Soweit mir bekannt ist, gibt es Derartiges bislang noch nicht. Wie sollte so etwas auch entstehen? Wie sollte es gelingen, einer Maschine Leben einzuflößen? Das hat überhaupt noch keiner geschafft, wenngleich es sicherlich der Wunsch nicht bloß von einem ist. So etwas zu bewerkstelligen. Leben ist aber ein ganz besonderer Saft. Das lässt sich nicht so leicht imitieren. Das ist eben einfach da oder eben nicht. Und woran kann man das erkennen? Man erkennt es daran, daß es eben unabhängig von irgendwelchen fremd gesteuerten Beeinflussungen existiert. Genauso ist es umgekehrt. Tod ist eben Tod. Und niemand kann einem Toten wieder Leben einflößen. Oh! Ist das vielleicht die Grenze menschlicher Fähigkeit? Tote zum Leben erwecken, das hat noch keiner geschafft. Sieht man mal von verschiedenen fortgeschrittenen medizinischen Möglichkeiten ab, zum Beispiel einem Herzstillstand in begrenzter Form zu begegnen, aber auch das ist eher der Ausnahmefall, wenn Derartiges gelingt. Und es ist auch abhängig von der Zeit, innerhalb derer es gelingen muß. Niemand kann einen Toten zum Leben erwecken, welcher mehr als eine halbe Stunde tot ist. Vielleicht kann man es etwas ausdehnen, was den Zeitraum betrifft, aber man kann es nicht dauerhaft umkehren. Ob da die die Grenzen menschlicher Fähigkeiten erreicht sind, ist eine harte, aber existentielle Frage. Auch die sogenannte Digitalisierung kann darauf keine definitive Antwort geben, denn noch nie ist es gelungen, einen Menschen mit Herzstillstand dauerhaft maschinell wieder zum Leben zu erwecken. Und mit Leben ist natürlich das bewusste Leben gemeint und nicht das rein maschinelle Leben. Sicher kann ich per Maschine einen Herzstillstand hinauszögern, aber niemals kann damit allein das Bewusstsein des Menschen wieder in Gang gebracht werden. Was ist also Tod? Tod beginnt da, wo das Bewusstsein dauerhaft versagt. Das kann allerdings lange dauern. Manchmal dauert es sogar Jahre lang, wenn die Möglichkeit besteht, die Überbrückung per Maschine aufrecht zu erhalten und dadurch den Organismus selbst am Leben zu erhalten. Solch eine Phase zu überbrücken ist nicht vielen Menschen möglich, denn das kostet viel Geld, was nicht jeder aufbringen kann. In sehr seltenen Fällen kann es auch von Erfolg gekrönt sein und der Mensch wacht wieder zu bewusstem Leben auf. Daß so etwas kein Normalfall sein kann, liegt auf der Hand. Das Geheimnis des Lebens ist eben mit Digitalisierung nicht zu erforschen, geschweige denn zu beeinflussen. Das sollten sich alle Jene, welche die Digitalisierung verherrlichen und das Leben verachten, einmal verdeutlichen.
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