Internet Statement 2021-108

 

Was zeigt das Beispiel Hongkong?

Maria Weiß  12.05.2021 


Hongkong, ehemals britische Kolonie, ist zweifelsfrei ein Teil von China, gehört daher zum chinesischen Staat, was aber von sämtlichen übrigen Imperialisten, allen voran den USA, tagtäglich nach Kräften versucht wird zu unterminieren. Das Komplizierte an dieser Lage besteht vor allen Dingen darin, daß das heutige China nicht dasselbe ist wie das unter der Führung Mao Zedongs. Die heutige Führung Chinas ist selbst von bürgerlichem Ehrgeiz geprägt und Ausbeutung und Unterdrückung der eigenen Bevölkerung sind daher keineswegs mehr Schnee von gestern. Imperialisten wie die USA wissen das natürlich ebenfalls genau und nutzen es für ihre Zwecke aus. Das ist weder verwunderlich noch neu, aber es schürt den Kriegsbrand, weshalb man es zum Thema machen muß.

 Hongkong hat selbst innerhalb Chinas einen gewissen Sonderstatus in Form einer eigenen Regierung, welche sich aber auf das lokale Gemeinwesen beschränkt, ansonsten aber einen Teil des chinesischen Staates darstellt, was von den USA als auch anderen imperialistischen Mächten nicht akzeptiert wird, weshalb sie auch permanent damit beschäftigt sind, in diesem Gemeinwesen Hongkong für Unruhe zu sorgen. Auf der anderen Seite existiert aber auch innerhalb dieser Gesellschaft in Hongkong ein nicht unbeträchtlicher Gegensatz zwischen der lokalen Regierung und der Masse der Bevölkerung, was in der Folge nicht selten zu größeren Unruhen geführt hat und führt. Daß dies von internationaler imperialistischer Seite auszunutzen getrachtet wird, das liegt auf der Hand, denn das machen sie auf der ganzen Welt.

 Was dabei für die Bevölkerung besonders schwierig zu meistern ist, das ist genau diese Doppellage, auf der einen Seiten die berechtigten eigenen Belange zu verteidigen, auch gegenüber der chinesischen Zentralmacht, aber auf der anderen Seite eben zu berücksichtigen versuchen, nach Möglichkeit nicht zu einer Abspaltung beizutragen, welche von internationaler imperialistischer Seite ausgenutzt werden kann und mit Sicherheit auch wird. Auch die chinesischer Regierung selber nutzt diesen Widerspruch weidlich für sich aus, da kann man sicher sein, was dem Fortschritt ebenfalls im Weg steht.

 Eine fortschrittliche Bewegung in Hongkong steht daher ständig vor der Frage, wie sie dieser Doppellage gerecht werden kann, wie sie vermeiden kann, daß die diversen Kontrahenten auf internationaler Ebene diesen Widerspruch, diese Form von Doppellage für den eigenen Vorteil ausnutzen. Insofern hat diese Lage sogar eine gewisse Ähnlichkeit mit der europäischer Staaten wie zum Beispiel unser eigener. Man lese hierzu auch die letzte Schrift von Hartmut Dicke, welche ihm noch kurz vor seinem Tod im Frühjahr 2008 zu vollenden gelang.

Natürlich ist die „Doppellage“ nicht die gleiche in Hongkong wie die in dieser Schrift behandelte in unserem Land. Aber es gibt einige Ähnlichkeiten, wie man mit einer solchen Widersprüchlichkeit im eigenen Land, welche internationale imperialistische Kräfte für sich auszunutzen trachten, in einer dem Fortschritt nützlichen Weise umgehen kann. Voneinander lernen bedeutet nicht, etwas in einseitiger oder abstrakter Form zu übernehmen. Das ist selbstverständlich. Es bedeutet aber vielleicht, von der Herangehensweise des Anderen zu lernen und auf diese Weise dem Fortschritt zunutze zu sein, nicht aber imperialistischen Manövern auf den Leim zu gehen. Wie man das jeweils konkret umsetzt, darin liegt die Schwierigkeit, welche immer wieder neu und vor allem konkret zu bewältigen ist. Dafür gibt es kein Patentrezept.

Anmerkung aus Wikipedia :

Hongkong, Abkürzung: HK (chinesisch ?? , PinyinXianggang, JyutpingHoeng 1 gong 2 , YaleHeunggóng, kantonesischHêng1gong2, englischHong Kong ‚Duftender Hafen‘, Abk.: ? ), ist eine Metropole und Sonderverwaltungszone an der Südküste der Volksrepublik China im Mündungsgebiet des Perlflusses. Mit über sieben Millionen Einwohnern auf 1104 Quadratkilometern und einem bedeutenden Wirtschafts- und Finanzsektor zählt Hongkong zu den Weltstädten. 95 Prozent der Einwohner Hongkongs sind chinesischer Abstammung mit überwiegend kantonesischer Muttersprache.

Hongkong wurde während des Ersten Opiumkriegs 1841 vom Vereinigten Königreich besetzt und durch den Vertrag von Nanking 1843 zur britischen Kronkolonie erklärt. Für viele Chinesen war die britische Kolonie Zufluchtsort vor dem Chinesischen Bürgerkrieg 1927 bis 1949. Im Jahr 1997 erfolgte die Übergabe der Staatshoheit an die Volksrepublik China. Seitdem ist Hongkong eine chinesische Sonderverwaltungszone unter Beibehaltung einer freien Marktwirtschaft und hoher innerer Autonomie.

Die am dichtesten besiedelten Gebiete sind die Halbinsel Kowloon und der Norden von Hong Kong Island, die durch die schmale Meerenge Victoria Harbour getrennt sind. Zu den New Territories gehören das ursprüngliche Hinterland nördlich von Kowloon, das die größte Fläche Hongkongs ausmacht, und die meisten der 263 Inseln Hongkongs. Die größte Insel Hongkongs ist Lantau Island, in deren Nähe sich auch der Hong Kong International Airport, auf der Insel Chek Lap Kok, befindet.

Hongkong gilt als eine der Städte mit den weltweit höchsten Lebenshaltungskosten.

 

   

www.neue-einheit.de     www.neue-einheit.com