Internet Statement 2021-165

 

 

 

Die Kontakte zwischen West und Ost in Europa sollten massiv verstärkt werden

 

 

Maria Weiß  02.07.2021

Das Finanzkapital hat eigentlich nur eine nominale Realität. Es ist eigentlich digitalisierte Arbeit, menschliche Knochenarbeit oder auch intellektuelle Arbeit. Nur daß man das in der Nominalität nicht mehr wiedererkennt. Wer weiß schon, was die Zahl eine Million Soundso (und dann folgt eine bestimmte Währung) in sich verbirgt? Wieviel menschliche Energie und Lebenskraft. Die Zahl sagt darüber nicht aus. Jedenfalls nichts Konkretes. Und da die menschliche Arbeitskraft auf der ganzen Welt eine sehr unterschiedliche Bezahlung erfährt, ist es auch kaum möglich, hier ein einheitliches Maß zu finden.

 

Das Maß der Bezahlung der Arbeit richtet sich nach Angebot und Nachfrage. Aber auch nach der Region, wo sie stattfindet. Und schon da gibt es weltweit riesige Unterschiede. Die sind so riesig, daß man sie kaum miteinander vergleichen kann. Sie sind abhängig von Region, Kontinent, Historie und nicht zuletzt auch Angebot und Nachfrage. Darunter ein einheitliches Maß zu finden, ist schier unmöglich. Von einer „gerechten Bezahlung“ zu sprechen, ist daher auch nichts als Heuchelei, denn diese existiert nicht.

 

Ändern könnte dies nur eine direkte Verbindung unter den verschiedenen Produzenten auf der ganzen Welt, was keine Realität besitzt. Man sieht daran, wie weit wir heute entfernt sind von dem einstigen Lied der Arbeiterbewegung. Eine echte Internationale, welche sich auch praktisch geltend machen kann, existiert heute nicht. Sie müsste erst neu wieder geschaffen werden. Aber wie schwer ist das denn? Darüber sollte man sich keinerlei Illusionen hingeben. Das ist gegenwärtig gar nicht möglich.

 

Es ist daher umso wichtiger, die nationalen Unterschiede, welche eigentlich sekundär sind, zur Kenntnis zu nehmen. Zwischen den diversen Nationen auf der Welt existieren riesige Unterschiede. Man nehme nur die diversen afrikanischen aber auch asiatischen Staaten, und selbst in Europa gibt es sie inzwischen wieder verstärkt, zum Beispiel zwischen Ost- und Westeuropa. Auch das ist ein Fakt, den man beachten und dem man Rechnung tragen muß. Tut man dies nicht, dann macht man sich etwas vor oder (und) kriecht der bürgerlichen Demagogie auf den Leim. Von wegen Gleichberechtigung. Sicherlich ist auch eine formale besser als gar keine, aber man sollte den Realitätsgehalt nicht außer Acht lassen. 

 

Man nehme doch nur mal Staaten wie Deutschland und Rumänien zum Beispiel. Kann man das wirklich vergleichen? Ich denke nein. Und die Konsequenz daraus ist eben auch eine Form von neuartiger Völkerwanderung innerhalb von Europa. Das hat auch seine verschiedenen Seiten. Auf der einen Seiten ist es gut, denn man lernt sich untereinander besser kennen. Auf der anderen Seite aber bleibt das bestehende Unrecht in punkto Arbeit und ihre Bezahlung bestehen oder verschärft sich gar noch.  

 

Wie aber kann man dem entgegenwirken? Man kann zum Beispiel die Verbindungen verbessern und die Kommunikation untereinander verstärken. Letzteres halte ich sogar für sehr wichtig, gerade in Hinblick auf die unverkennbaren verstärkten Kriegsvorbereitungen, welche sich in der letzten Zeit entwickeln. Wo man Menschen kennt und liebt, da will man sie auch nicht umbringen, und sei es auch nur aus Zwang von oben. So einfach kann man das eigentlich auf den Begriff bringen, aber so schwierig ist es auch, es in die Praxis umzusetzen. Hieran sollte unbedingt verstärkt gearbeitet werden, in ganz Europa. Die Bemühungen von Seiten der Bourgeoisie in dieser Hinsicht sind mehr als dürftig. Umso stärker sollten sie von unten umgesetzt werden.

 

 

 

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