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Statement 2025-38
Ein
kleiner Anstoß zum Nachdenken über prinzipielle Fragen
Maria
Weiß 09.11.2025
Egoismus ist nur dann überwindbar, wenn er den Beweis geliefert bekommt,
daß es etwas Besseres gibt. Das ist aber bislang in der ganzen Geschichte
der Menschheit nicht so eindeutig erfolgt, daß man sich voll darauf stützen
könnte. Es ist deswegen notwendig, diesen Beweis erneut zu liefern. Das
ist zwar unangenehm, aber unvermeidlich. Wie sonst soll denn die Menschheit
endlich mal auf eine andere, höhere Stufe rücken? Das geht doch nicht
anders.
Wenn immer die Eigennutzstufe die ausschließlich entscheidende bleibt,
bitte, was will man dann eigentlich generell verändern? Da kann man einfach
nur immer wieder eine Fehlentwicklung nach der anderen zurechtrücken,
einmal hier, einmal dort, einmal da, in zigtausend verschiedenen Varianten.
Aber eine qualitative Änderung, die bekommt man damit nicht zustande.
Wer also wirklich ernsthaft die Absicht hat, die Ausbeutung des Menschen
durch den Menschen abzuschaffen, der muß auch gleichzeitig dabei im Auge
haben, daß auch ein anderes Bewusstsein, eine andere Denkweise dafür notwendig
ist, damit überhaupt eine Chance besteht, so etwas dauerhaft zu verwirklichen.
Sonst gibt es doch immer nur: Man wechselt so, man wechselt so; dann ist
dies, dann ist jenes, aber das Prinzip bleibt immer dasselbe.
Und wenn ein Prinzip geändert werden soll, dann muß man ran an die Grundlagen
dieses Prinzips, die ökonomischen als auch die gesellschaftlichen. Und
darüber nachzudenken möchte ich wirklich einmal empfehlen, jedenfalls
denjenigen Menschen in der Gesellschaft, die ernsthaft ein anderes Gesellschaftssystem
ohne Ausbeutung anstreben.
Daß das nicht so einfach ist, das kann man sich denken. Im Gegenteil,
das wirft überhaupt einen großen Teil der gegenwärtigen, auch vergangener
Bewußtseinsstruktur über den Haufen. Aber bitte, was hat man denn je erreicht
in der Geschichte an gesellschaftlichem Fortschritt, ohne bestimmte Sachen
über den Haufen zu werfen? Nirgendwo kann man das feststellen. Und in
dieser Hinsicht ist es ganz besonders wichtig, weil es eben ein Grundprinzip
der Lebensweise menschlicher Wesen trifft. Das ist gar nicht so ohne.
Das ist ganz schön schwierig. Das ist ein ganz schön weitsehender Auftrag.
Ob das überhaupt geschafft werden kann, ja bitte, da würde ich nicht meine
Hand ins Feuer legen, aber den Versuch, den ist es wert. Denn warum sollte
man eigentlich immer bei solch einem wie dem heutigen kapitalistischen
System stehen bleiben: Der eine schlägt den anderen, der andere schlägt
den einen, jeder geht kaputt; der eine nicht, der andere noch nicht, ja
warum soll man nicht eine Gesellschaft zustande bekommen, wo das gegenseitige
Zerstören eben eine Sache der Vergangenheit ist – schwierig genug, ja.
Ob das für jeden vorstellbar ist, weiß ich auch nicht. Aber ich weiß auch,
daß sich bislang Gesellschaften immer verändert haben, sie haben dabei
auch Fortschritte erreicht, das ist richtig, aber in dieser Hinsicht sind
sie bislang leider immer wieder stecken geblieben.
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