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Statement 2025-39
Nicht
ein drittes Mal! Europa sagt Nein!
Maria
Weiß 1./3.12.2025
Auch wenn wir diese Parole schon einmal ausgegeben
haben, so ist sie leider nach wie vor immer noch sehr aktuell. Hochrüstung
und Militarisierung, jede Art von Vorbereitung auf einen Krieg hin mit
Russland werden verstärkt und intensiviert. Und der jetzige Konflikt ist
noch sehr weit davon entfernt, gelöst zu werden.
Europa hat insgesamt betrachtet, von der Mehrheit seiner Bevölkerung her
aber keinerlei Interesse an einem dritten Weltkrieg. Andere Staaten auf
der Welt, international betrachtet, vor allen Dingen bestimmte Großmächte,
denen würde ich durchaus zutrauen, daß, sofern sie dabei nicht selbst
belastet werden, so etwas durchaus mal wieder ins Kalkül einbeziehen.
Das wäre nicht das erste Mal in der Geschichte, obwohl das immer sehr
verschiedene Seiten und auch Vorwände gehabt hat. Aber das ist nun einmal
so, ohne Vorwand keine Chance gegen die Mehrheit, gegen ihr Interesse,
einen Krieg anzuzetteln, so sieht es aus.
Und was kann man heute beobachten, es wird unverkennbar der Konflikt zwischen
Europa und Russland weiter geschürt und verschärft. Wer aber hat überhaupt
ein Interesse daran, einen solchen Gegensatz zu verschärfen? Darüber sollte
man sich Gedanken machen. Ich glaube nicht, daß sich das für die europäischen
Staaten und auch letztendlich nicht für Russland lohnen wird, eine dritte
große kriegerische Auseinandersetzung loszutreten. Die Geschichte belegt
eindeutig das Gegenteil. Das gilt auf jeden Fall für Europa und Russland,
was die USA betrifft, das steht es auf einem anderen Blatt.
Aber die Geschichte ist Geschichte. Und bitte, warum sollte es nicht möglich
sein, daß auch die Menschen im Alltagsleben, als auch im ganz normalen
Leben der Verantwortlichen der verschiedenen europäischen Staaten und
auch Russlands sich einmal Gedanken darüber machen, auf was für einem
Weg sie sich mit dieser kriegerischen Verschärfung eigentlich befinden?
Das würde ich für sehr nützlich halten und ich würde es auch sehr begrüßen,
wenn darüber eine auch internationale Diskussion entstehen würde, bei
der man endlich einmal weiterkommt, als immer wieder auf denselben Widersinn
hereinzufallen, der immer nur den selben Kräften auf der Welt dient, aber
andererseits Abermillionen von Toten für die arbeitenden Menschen zur
Folge hat.
Das sind Sachen, die mir nicht nur manchmal durch den Kopf gehen und ich
glaube, ich bin damit nicht die Einzige. Aber solange man es dabei belässt,
es sich nur einfach durch den Kopf gehen zu lassen, kommt man nicht weiter.
Man muß also versuchen, Verbindungen zu schaffen, zwischen Menschen, die
ähnlich denken und eine derartige drittmalige Katastrophe genauso verhindern
wollen, als sie natürlich auch endlich den sozialen Fortschritt durchsetzen
– was das Einzige ist, wenn er verwirklicht werden kann, der das verhindern
könnte. Ich kann nur empfehlen: Denkt über die Geschichte nach und denkt
über die gegenwärtige Situation nach, dann werdet ihr den Zusammenhang
erkennen. Und vielleicht auch ein Interesse daran entwickeln, sich über
diesen Zusammenhang und die praktischen Konsequenzen miteinander auszutauschen.
Das ist jedenfalls mein Wunsch in dieser Hinsicht.
"Wir, wir, wir" werden alle sterben – weil wir vom "ich,
ich, ich" nicht Abschied nehmen wollen. Das ist doch die großartige
Perspektive, die inzwischen der Menschheit droht, wenn man nicht endlich
imstande sein wird, seinen Verstand zu benutzen.
"Ich, ich, ich" – sicherlich, aber in dem Moment, wo diese Art
von Eigennützigkeit auf dem Weg ist, die gesamte Menschheit zu gefährden,
da sind doch ein paar andere Gedanken angebracht, als immer nur im selben
Trott weiterzumachen, bis es zu spät ist. Und daß man besser wieder verstärkt
drüber nachdenkt, wie überhaupt eine Gesellschaft organisieren werden
kann die so etwas, wenn vielleicht nicht ausschließt, zumindest drastisch
reduzieren kann. Das heißt nichts anderes als daß im Kapitalismus auch
für diese drohende Katastrophen letztendlich die Ursache liegt. Darüber
sollte nachgedacht werden, weil das ja inzwischen auch, zumindest was
unser Land und Europa angeht, überhaupt aus der Mode gekommen ist, sich
einmal über die gesellschaftlichen Widersprüche Gedanken zu machen und
man daran arbeiten könnte diese so zu ändern, daß zwar Auseinandersetzung
gut ist und gewollt ist, aber Auseinandersetzung Fortschritt versprechen
muß und nicht die Zerstörung des Fortschritts.
Daß der eine oder andere jetzt denkt: Oh, das ist aber jetzt wirklich
eine Utopie, das glaube ich nicht mehr so ganz, denn die Gewalt, die aus
einer solchen Auseinandersetzung wie in den letzten beiden Weltkriegen
resultierte, die hat sich ja nicht reduziert, sondern im Gegenteil, die
hat sich riesenhaft verschärft. Und bei jedem Krieg, den eine Kraft beginnt,
muß sie auch überlegen, was kommt eigentlich letztlich für mich selbst
dabei heraus, und nicht wie ein Dummkopf einfach ins Verderben rennen.
Die politischen Fragen werden viel zu wenig behandelt, auch unter der
Bevölkerung vor allem und in den Schulen usw. Die müssten viel stärker
im Fokus stehen. Denn sonst besteht tatsächlich die Gefahr, daß die gesellschaftlichen
Widersprüche sich so zuspitzen, daß man etwas Verderbliches für die Mehrheit
nicht mehr ausschließen kann.
Was ebenfalls notwendig ist, ist ein übergreifendes Denken, international
über die einzelnen Staaten hinaus zum Ganzen hin, um dann daraus die entsprechenden
notwendigen Schlussfolgerungen zu ziehen. Das klingt schön einfach, ist
es aber nicht, das weiß ich selbst. Ich finde, auf der anderen Seite ist
es aber notwendig, sich auch solche Gedanken durch den Kopf gehen zu lassen.
Man braucht auch Geschwindigkeit, damit es nicht wieder einmal zu spät
ist, sonst kommt man auch nicht weiter. Wer nicht wagt, das Unmögliche
zu denken, der bleibt letztlich immer wieder im selben Kreislauf stehen.
Wenn man in die Geschichte schaut, kann man durchaus wahrnehmen, daß das
eigentlich immer so gewesen ist bei jedem Sprung in der Entwicklung. Weshalb
sollte man annehmen, daß das aufhört. Das hört nicht auf, man muß es nur
probieren, testen, und nicht die Augen davor verschließen und sich nicht
mit dem, was man eben hat, zufriedengeben.
Veränderung braucht auch Hunger, Hunger nach Veränderung, und da, wo dieser
ausbleibt, wo soll da die Veränderung herkommen?
Meine Politisierung begann mit der sog. 68er-Bewegung in Deutschland,
aus der ich stamme. Damals wurde, vor allem unter den Jugendlichen, sich
damit beschäftigt und auseinandergesetzt, wie es denn innerhalb wie auch
außerhalb dieses angeblich so wunderschönen Landes aussieht. Und da hat
man sehr viel erkannt, ja, das sieht nämlich gar nicht so toll aus. Was
hat sich eigentlich daran geändert? Es sieht immer noch nicht so toll
aus. Nichts hat sich geändert, weil es eben nicht so einfach ist aus so
einer einzigen Stellung heraus grundsätzliche Änderungen auf der ganzen
Welt herzustellen, ganz im Gegenteil.
Von den damaligen Jugendlichen in der sog. 68er-Bewegung war es ein Versuch,
eine Änderung in dieser Hinsicht herbeizuführen. Daraus ist langfristig
leider nichts geworden. Es wurde unterdrückt und es wurde abgelenkt, vor
allen Dingen durch den Ökologismus. Der Ökologismus ist aber selbst nichts
weiter als eine übertriebene Auswirkung der kapitalistischen Gesellschaft
der Ausbeutung des Menschen durch den Menschen. Das heißt aber auch, daß
es nicht reicht, allein oder überhaupt hauptsächlich nur an die ökologischen
Verderbnisse, die heutzutage zum Teil durchaus Realität sind, anzuknüpfen.
Anknüpfen muß man an den gesellschaftlichen Widersprüchen, an nichts anderem
erst einmal, nicht an Umweltfragen. Sicherlich gibt es auch Umweltfragen,
die zu lösen sind, deren Probleme zum Teil Resultat der kapitalistischen
Ausbeutergesellschaft sind, aber sie sind niemals die Hauptsache. Die
Hauptsache ist immer eine gesellschaftliche Veränderung der Menschen und
nichts anderes.
Der Kapitalismus hat sich schadlos gehalten auf der ganzen Welt und hat
versucht, seine Bestechungsunternehmen auszuspielen. Wo das endet, wird
man sehen. Die Entwicklung, die Geschichte geht weiter, auch in anderen
Teilen der Welt. Und was man sich dieses Mal als Ausrede ausgedacht haben
wird, das möchte ich erst noch sehen. Ein nächster Weltkrieg, jedenfalls
wenn es so weiter läuft, wird es zeigen. Aber ich bin der Ansicht, daß
man versuchen sollte, dies zu verhindern. Bloß wie kann man es verhindern?
Das kann doch nur dadurch verhindern werden, indem man die gesellschaftliche
Realität zur Kenntnis nimmt und daraus entsprechende Schlussfolgerungen
für die Praxis zieht, aber nicht die sog. und tatsächlichen Umweltprobleme
als A und O anbetet, wie das seit einigen Jahrzehnten hier üblich geworden
ist. Eigentlich dürfte es klar sein, daß es kaum etwas gibt, was schädlicher
auch für die sog. Umwelt ist, als ein dritter Weltkrieg.
Die ganze Ablenkung auf die Umwelt ist eine einzige Erleichterung für
die Ausbeuter, nicht nur in unserem Land, sondern überall auf der Welt,
die es ihnen ermöglicht, ihre abstoßende, widerliche Ausbeuter-Existenz
fortzusetzen. Denn was ist denn die Umwelt? Ja, die Umwelt ist auch um
den Ausbeuter herum, und was gibt es Besseres als eine Ablenkung um etwas
herum. Das sollte man doch bedenken, auch in Kreisen, die selbst dieser
korrupten Bewegung gefolgt sind.
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